ISSN: 2329-9096
Mara L. Leimanis und Tanya R. Fitzpatrick
Hintergrund: Schwere Belastungen bei Patienten korrelieren negativ mit der Therapietreue und den Behandlungsergebnissen. Krebsüberlebende, die diagnostiziert wurden und sich einer Behandlung unterzogen haben, können vermehrter Belastung, Angst und Depression ausgesetzt sein. Es gibt nur wenig Forschung zur Verwendung von körperlichen Aktivitäten als Mittel zur Linderung von Belastungen bei Krebsüberlebenden in einem gemeinschaftlichen Umfeld. Ziel: Diese Studie untersuchte die Beziehung zwischen körperlichen Aktivitäten und Belastungen bei Teilnehmern eines Krebs-Wellness-Zentrums in Montreal, Quebec. Methoden: Unter Verwendung eines Längsschnittdesigns und Daten von Teilnehmern (N=44) wurde zum Zeitpunkt 1 und drei Monate später zum Zeitpunkt 2 eine Belastungsbewertung durchgeführt. Das Distress Thermometer (DT) und die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) wurden verwendet, um die psychische Belastung einer Person zu bewerten. Körperliche Aktivitäten wurden mithilfe des Metabolic Equivalent of Tasks (METs) aus dem Klassifizierungssystem Compendium of Physical Activities gemessen. Ergebnisse: T-Tests und Regressionsanalysen zeigten, dass zum Zeitpunkt 1 die Teilnahme an körperlichen Aktivitäten eine signifikante inverse Beziehung zur Belastung hatte, d. h. mit zunehmender Teilnahme nahm die Belastung ab. Zum Zeitpunkt 2, drei Monate später, war die Teilnahme an körperlichen Aktivitäten auch mit einer Verringerung des Leidens verbunden, insbesondere gemessen mit dem HADS. Die Teilnahme an körperlichen Aktivitäten erreichte auch beim DT fast Signifikanz. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Leiden von Krebsüberlebenden in einem Krebs-Wellness-Zentrum durch die Teilnahme an körperlichen Aktivitäten wie Fitnessstudio, Yoga und/oder Qi Gong gemindert werden kann. Zu den klinischen Implikationen gehört die Förderung der Vorteile von körperlichen Aktivitäten und Sport bei Krebsüberlebenden in Bezug auf Leiden und andere wichtige gesundheitliche Folgen während der Behandlungs- und Nachbehandlungsphase. Zu den Implikationen für zukünftige Forschungen gehört die Notwendigkeit, die Ergebnisse anhand einer größeren Stichprobe zu bestätigen, die andere unterstützende Aktivitäten bewertet, da diese ebenfalls mit dem Ergebnis des Leidens zusammenhängen.