ISSN: 2329-9096
Seranne Motilal, Mike Greyling, Karestan C. Koenen, Mosima Mabunda, Dan J. Stein, Martin Stepanek
Hintergrund: Immer mehr Belege deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität ein veränderbarer Schutzfaktor ist, der das Risiko einer Depression verringern kann. Die Forschung stammt jedoch überwiegend aus wohlhabenden Schichten, ist oft Querschnittsforschung, berücksichtigt möglicherweise keine Unterschiede im Ausmaß körperlicher Aktivität und hat mögliche Geschlechtsunterschiede nicht berücksichtigt. Discovery ist der größte private Krankenversicherer in Südafrika und seine Health and Vitality-Datenbank bietet eine einzigartige Ressource zum Schließen dieser Lücken.
Methoden: Diese retrospektive Kohortenstudie bestand aus anonymisierten Gesundheits- und körperlichen Aktivitätsdaten von 49.397 einzelnen Personen aus dem Zeitraum 2013–2015. Die Teilnehmer wurden nach der Veränderung des körperlichen Aktivitätsniveaus nach 3 Jahren kategorisiert und die Depressionshäufigkeit wurde zwischen diesen Kohorten verglichen. Neigungsscores wurden verwendet, um die Auswahlfaktoren für körperliche Aktivität in Kohorten zu berücksichtigen. Die Analyse prüfte auch das Geschlecht anhand der Kohorteninteraktion und führte stratifizierte Analysen nach Geschlecht durch.
Ergebnisse: Frauen hatten im Untersuchungszeitraum fast doppelt so viele Depressionen wie Männer. Post-hoc-Tests für die Interaktion zeigten, dass eine erhöhte körperliche Aktivität das Depressionsrisiko bei Frauen senkte (F2, 49397 = 9,18, p < 0,0001), bei Männern jedoch kein signifikanter Effekt festgestellt wurde (F2, 49397 = 0,19, p < 0,83). Eine geringe Steigerung der körperlichen Aktivität zeigte eine signifikante Verringerung der Depressionshäufigkeit bei Frauen.
Interpretationen: Die Ergebnisse erweitern frühere Erkenntnisse zu körperlicher Aktivität und Depression auf die südafrikanische Bevölkerung. Sie zeigen, dass eine gesteigerte körperliche Aktivität Depressionen bei Frauen verringert. Während die Ergebnisse für Männer in der Studie nicht statistisch signifikant waren, haben frühere Untersuchungen gezeigt, dass körperliche Aktivität für Männer ein wichtiger vorbeugender Faktor gegen Depressionen sein kann.