ISSN: 2155-9899
Lorenzo Mortara, Silvia Zanellato, Barbara Bassani, Andrea Imperatori, Nicola Rotolo, Lorenzo Dominioni, Adriana Albini, Douglas M Noonan und Antonino Bruno
Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC), der häufigste Lungenkrebs (80 %), kann phänotypisch in zwei Hauptsubtypen eingeteilt werden: Plattenepithelkarzinom (SCC) und Adenokarzinom (ADC). Während SCC von Beginn an relativ schnelle Verdopplungszeiten aufweist, hat ADC anfänglich längere Verdopplungszeiten, die sich während des Tumorwachstums verkürzen, was auf eine Schlüsselrolle des Mikroumfelds hindeutet. Während des Lungentumorwachstums findet ein komplexes und dynamisches Zusammenspiel zwischen proliferierenden Tumorzellen und stromalen, endothelialen und immuntumorkonditionierten Wirtszellen innerhalb des Tumormikroumfelds (TUMIC) statt. Mehrere Faktoren innerhalb des TUMIC, wie Hypoxie, Zytokine und lösliche Faktoren, scheinen die Anti-Tumor-Immunantwort abzuschwächen und Immunzellen in Richtung eines pro-Tumor-Phänotyps zu polarisieren. Zu den phänotypisch und funktionell veränderten Immunzellen, die bei Krebspatienten gefunden werden, gehören Makrophagen, Neutrophile, myeloide, dendritische und sogar NK-Zellen. Wir haben tumorinfiltrierende (TINK) und tumorassoziierte (TANK) NK-Zellen bei NSCLC untersucht. NSCLC TINKs und TANKs weisen Ähnlichkeiten mit dezidualen NK-Zellen auf, da sie eher auf Gewebebildner als auf Killer ausgerichtet sind und proangiogene Zytokine produzieren. Die funktionell polarisierten Immunzellen bei NSCLC sorgen für die stromale Unterstützung und Neovaskularisierung, die für die Tumorausbreitung und -progression bei NSCLC in einem Feedforward-Mechanismus erforderlich sind, was zur Tumorprogression führt. Darüber hinaus sind bei NSCLC-Patienten auch systemische Veränderungen der Immunzellen vorhanden. Die genaue Kenntnis dieser Immunzellveränderungen innerhalb der TUMIC ist für die Diagnose, gezielte therapeutische Intervention sowie Prävention von NSCLC-Krebs von entscheidender Bedeutung geworden.