ISSN: 2155-6148
Heather Kendrick
Hintergrund: Postoperativer Sehverlust (POVL), der bei 0,1 % der Fälle von kardiopulmonalem Bypass und 0,02 % - 0,2 % der Fälle von Wirbelsäulenoperationen auftritt, ist eine seltene, aber verheerende Komplikation, die bei Patienten auftreten kann, die sich in Bauchlage einer Operation unterziehen. Obwohl die primäre Ursache dieser Komplikation unbekannt ist, wurde POVL mit Anämie, Hypotonie (induziert oder aufgrund von Blutungen), Operationsdauer und Überhydratation in Verbindung gebracht. Dieser Autor überprüft die verfügbaren Belege zu den Richtlinien und der Behandlung dieser Patienten. Methoden: Es wurde eine Datenbanksuche in MEDLINE, Academic Search Complete, Google Scholar, der Cochrane Library, PubMed Central und Embase unter Verwendung der Schlüsselbegriffe und -phrasen durchgeführt; postoperativer Sehverlust, Sehvermögen, ischämische Optikusneuropathie, Bauchlage, Perfusion, Augeninnendruck, Operation, Wirbelsäulenoperation, Skoliose, Blutfluss und visuell evozierte Potentiale. Nicht englischsprachige Artikel wurden ausgeschlossen. Die Mehrheit der gesammelten Belege umfasste Fallstudien, retrospektive Kohortenstudien und andere Literaturberichte aus den Jahren 1995 bis 2011. Ergebnisse: Es gibt keine definitiven Richtlinien für die Behandlung von Patienten, die sich in Bauchlage einer Wirbelsäulenoperation unterziehen. Schlussfolgerung: Eine Synthese der Literatur ergab, dass sowohl präoperative als auch intraoperative Risikofaktoren ein erhöhtes Risiko für POVL aufweisen. Eine Krankengeschichte mit Diabetes, Rauchen und Gefäßerkrankungen kann zur Entwicklung von POVL beitragen. Zu den intraoperativen Risikofaktoren zählen unter anderem Druck auf die Augenhöhle, Anämie, Operationsdauer, Patientenposition und Menge des infundierten Volumens.