ISSN: 1948-5964
Ritwik Dahake, Soumen Roy, Deepak Patil, Shreewardhan Rajopadhye, Abhay Chowdhary und Ranjana A Deshmukh
Ziele: Das Vorhandensein von medikamentenresistentem HIV ist ein großes globales Problem und rechtfertigt die Entwicklung neuer antiviraler Mittel als alternative und kostengünstige Therapie. In der vorliegenden Studie wurde potenziell medikamentenresistentes HIV isoliert und die bisher nicht gemeldete antivirale Aktivität von Blattextrakten aus Jatropha curcas Linn. wurde untersucht.
Methoden: Die HIV-Isolierung erfolgte mithilfe von In-vitro-Mikro-Kokulturmethoden, gefolgt von Arzneimittelempfindlichkeitstests, um die Resistenz gegen Zidovudin (AZT), Lamivudin (3TC) und Stavudin (d4T) zu bestimmen. Ein Soxhlet-Apparat wurde zur Extraktion von Metaboliten aus Blättern von Jatropha curcas Linn. verwendet und methanolische und wässrige Extrakte wurden für weitere Studien ausgewählt. Sekundärmetaboliten wurden durch Hochleistungs-Dünnschichtchromatographie nachgewiesen und die In-vitro-Zytotoxizität durch MTT-Test ermittelt. Die Extrakte wurden dann in Post- und Präinfektionsstudien verwendet, indem die Hemmung der HIV-Replikation gemessen wurde, um die antivirale Aktivität zu bestimmen.
Ergebnisse: Es wurden sieben HIV-Isolate gewonnen (Isolationsrate: 23,33 %) mit Arzneimittel-IC50-Werten im Bereich von 0,001418–82,73 μM AZT, 2,645–15,35 μM 3TC und 18,55–66,23 μM d4T. Tannine, Flavonoide und Saponine wurden im wässrigen Extrakt und Flavonoide und Saponine im methanolischen Extrakt nachgewiesen. Die CC50-Werte betrugen 32,07 mg/ml bzw. 35,5 mg/ml für wässrige und methanolische Extrakte. Die antivirale Aktivität wurde anhand der Hemmung der HIV-Replikation bewertet, die durch HIV-p24-Antigen-ELISA bestimmt wurde. Interaktionsstudien nach der Infektion (4 Isolate) zeigten IC50-Werte im Bereich von 0,0255–0,4137 mg/ml und 0,00073–0,1278 mg/ml für wässrige bzw. methanolische Extrakte und Interaktionsstudien vor der Infektion (1 Isolat) zeigten eine 100%ige Hemmung durch methanolische und eine 97,19%ige Hemmung durch wässrige Extrakte bei jeweils 25 mg/ml.
Schlussfolgerungen: Es wurden HIV-Isolate gewonnen, die potenziell resistent gegen AZT/3TC/d4T sind, und Extrakte aus Jatropha curcas Linn.-Blättern zeigten eine wirksame antivirale und wahrscheinliche Eintrittshemmungsaktivität gegen potenziell medikamentenresistentes HIV, was bisher nicht berichtet wurde. Die Studie zeigt, dass Jatropha curcas Linn. bei weiterer Forschung ein guter Kandidat für eine Anti-HIV-Therapie ist.