ISSN: 2155-9880
Marek M. Rogowski1,2*
Koronarinterventionen sind zu einem integralen Bestandteil der modernen Behandlung von Patienten mit koronarer Herzkrankheit geworden. Aufgrund ihres invasiven Charakters bergen diese Eingriffe jedoch das potenzielle Risiko bestimmter Verfahrenskomplikationen wie Koronarperforation, Dissektion, No-Reflow-Phänomen oder sogar Herzinfarkt. Das Auftreten jeglicher Komplikation kann das unmittelbare Verfahrensergebnis sowie die kurz- und langfristige Morbidität und Mortalität beeinflussen. In den letzten vier Jahrzehnten wurden potenzielle Prädiktoren dieser Komplikationen identifiziert. Obwohl mehrere Risikobewertungsmodelle vorgeschlagen wurden, wurde kein einziges Risikomodell jemals in großen Kohorten signifikant validiert.
Eine Koronarperforation erhöht die Mortalität und die MACE-Rate sowohl in akuten als auch in chronischen Fällen erheblich. Typische Risikofaktoren sind weibliches Geschlecht, fortgeschrittenes Alter und aggressives Aufblasen des Hochdruckballons. Ein fehlender Reflow ist in der Regel mit fortgeschrittenem Alter, arterieller Hypertonie, Rauchen, Dyslipidämie und Nierenversagen verbunden. Unter den Prädiktoren einer Koronardissektion wurden Faktoren wie weibliches Geschlecht, Mehrgefäßerkrankung und komplexe Koronaranatomie mit proximaler Tortuosität und längeren Läsionen als potenzielle Risikofaktoren identifiziert. Alle diese Komplikationen können zu einem prozeduralen Myokardinfarkt mit negativen Auswirkungen auf die Patientenergebnisse führen.