ISSN: 2376-0419
Obala Lesly Neto*, Francis A Ndemo, Peter N. Karimi
Hintergrund: Akutes Nierenversagen (AKI) ist eine häufige Erkrankung, insbesondere bei schwerkranken Patienten. Die Inzidenz beträgt 2-3 Fälle pro 1000. Siebzig Prozent der Fälle treten in den Ländern Subsahara-Afrikas auf. Der Anteil medikamentenbedingter AKI beträgt etwa 25 %. Daher besteht die Notwendigkeit, die medikamentenbedingten Probleme bei AKI-Patienten zu identifizieren, um die Erkennung, Vorbeugung und Verbesserung der Patientenergebnisse zu erleichtern.
Ziel: Feststellung der Prävalenz und Determinanten medikamentenbedingter Probleme bei Patienten mit AKI im Kenyatta National Hospital.
Methoden: Bei dieser Studie handelte es sich um eine Querschnittsstudie, die unter Patienten mit akutem Nierenversagen im Kenyatta National Hospital durchgeführt wurde. Zur Auswahl der 92 Teilnehmer wurden aufeinanderfolgende Zufallsstichproben verwendet. Die Daten wurden mithilfe eines vom Forscher bereitgestellten Fragebogens erhoben und mit STATA Version 15 analysiert. Das Signifikanzniveau wurde auf p ≤ 0,05 festgelegt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 51 (± 15,96) Jahre. Die festgestellten medikamentenbedingten Probleme (57, 62 %) standen im Zusammenhang mit der Schwere des akuten Nierenversagens (p = 0,014), wobei Überdosierung (59, 64,1 %, p = 0,002) und Arzneimittelwechselwirkungen (44, 47,8 %, 0,037) am häufigsten auftraten. Akute dekompensierte Herzinsuffizienz (25, 27,2 %) war die am weitesten verbreitete Komorbidität, gefolgt von obstruktiver Uropathie (18, 19,5 %). Die wichtigsten unabhängigen Prädiktoren für die Schwere des akuten Nierenversagens waren Alkoholkonsum (p = 0,021), Arzneimittelüberdosierung (p = 0,001) und obstruktive Uropathie (p = 0,014).
Schlussfolgerung und Empfehlungen: Die Bedeutung medikamentenbedingter Probleme als auslösender Faktor für AKI kann insbesondere bei Vorliegen von Komorbiditäten nicht unterschätzt werden. Es wird daher empfohlen, Protokolle und Richtlinien für das AKI-Management zu entwickeln, um die Lücken zu schließen und Apotheker in das Medikamentenmanagement am Krankenbett einzubeziehen.