ISSN: 2329-9096
Shinichiro Morishita
Hintergrund: Sarkopenie oder Skelettmuskelschwund ist ein häufiges Problem bei Krebspatienten nach einer Behandlung und kann die körperliche Funktionsfähigkeit und Lebensqualität (QOL) negativ beeinflussen. Dieser Zustand hat in der Krebsliteratur in letzter Zeit besondere Aufmerksamkeit erhalten, da er mit verringerter körperlicher Aktivität und erhöhter Sterblichkeit bei Krebspatienten verbunden ist. Das Ziel dieser kurzen Übersicht war, die Prävalenz von Sarkopenie bei Krebspatienten zu bewerten. Methoden: Es wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, um die Prävalenz von Sarkopenie bei Krebspatienten zu untersuchen. PubMed wurde nach Artikeln durchsucht, die zwischen Januar 1950 und 30. März 2014 veröffentlicht wurden, mit den Schlüsselwörtern „Sarkopenie oder sarkopenisch“ UND „Krebs oder Bösartigkeit oder neoplastisch“. Um die Prävalenz von Sarkopenie effektiv bewerten zu können, wurde die Suche auf Studien mit einem Querschnitts- oder Längsschnittdesign beschränkt. Ergebnisse: Insgesamt 28 Artikel erfüllten die festgelegten Kriterien. Diese früheren Studien zeigten, dass die Prävalenz von Sarkopenie bei verschiedenen Krebsdiagnosen stark variierte und je nach Krebsdiagnose zwischen 14 % und 78,7 % lag. Krebspatienten mit Sarkopenie hatten im Vergleich zu Krebspatienten ohne diese Erkrankung eine geringere Lebensqualität, waren müder, hatten eine geringere körperliche Leistungsfähigkeit und einen längeren Krankenhausaufenthalt. Schlussfolgerung: Krebspatienten mit Sarkopenie benötigen möglicherweise körperliche Bewegung, um ihre körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verbessern. Derzeit wurden nur wenige Studien zu Sarkopenie bei Krebspatienten durchgeführt, und es sind weitere Studien erforderlich, um die Prävalenz von Sarkopenie bei diesen Patienten zu untersuchen.