ISSN: 2471-9870
Bram Thiel1*, Roos A Kraima, Siem Klok, Rutger M Schrier und Marc B Godfried
Hintergrund: In der heutigen Krankenhausversorgung werden therapeutische und diagnostische Verfahren zunehmend außerhalb des Operationssaals unter Sedierung durchgeführt, anstatt im Operationssaal. Trotz dieser veränderten Einstellung gibt es jedoch offensichtlich nur wenige Studien, die die Art der unter Sedierung durchgeführten Eingriffe untersuchen. Das Hauptziel dieser Studie war die Identifizierung von Eingriffen, die unter Sedierung außerhalb des Operationssaals durchgeführt werden, wobei der Schwerpunkt auf Eingriffen lag, die mit einer Hypoxämie unter 90 % SpO2 verbunden sind .
Methoden: Vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2013 wurden 2.328 diagnostische Eingriffe im ambulanten Bereich eines Allgemeinkrankenhauses retrospektiv auf Hypoxämie mit SpO 2 unter 90 % und unter 85 % für mindestens eine Minute und SpO 2 unter 90 % über 2 Minuten analysiert. Die bewerteten Eingriffe wurden als endobronchiale, in die Atemwege eingreifende und nicht in die Atemwege eingreifende Eingriffe klassifiziert. Absolute Risikounterschiede in Bezug auf die Entsättigung zwischen den drei Gruppen wurden mit dem Wilson-Verfahren berechnet.
Ergebnisse: Endobronchiale Eingriffe waren statistisch signifikant mit einer höheren Prävalenz von Hypoxämie verbunden als die beiden anderen Eingriffe. Der absolute Risikounterschied zwischen der In-Airway-Gruppe und der Nicht-In-Airway-Gruppe betrug 20,2 % (95 % KI 13,0 bis 27,9) bzw. 21,3 % (95 % 14,0 bis 29,2). Der Unterschied blieb auch nach Korrektur der Störfaktoren durch zwei etablierte Risikofaktoren, BMI und ASA-Klassifikation, signifikant.
Schlussfolgerung: Endobronchiale Eingriffe waren mit signifikant häufigeren und längeren Hypoxämieperioden verbunden. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass bei einer prozeduralen Sedierung die Art des invasiven Eingriffs ein wichtiger Faktor zur Einschätzung des a priori Hypoxämierisikos ist.