ISSN: 2167-7700
Rossana Berardi, Alfredo Santinelli, Alessandro Brunelli, Francesca Morgese, Azzurra Onofri, Agnese Savini, Miriam Caramanti, Cecilia Pompili, Michele Salati, Lina Zuccatosta, Paola Mazzanti, Armando Sabbatini, Stefano Gasparini, Italo Bearzi und Stefano Cascinu
Hintergrund: Trotz angemessener chirurgischer Behandlung stirbt die Hälfte der Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Frühstadium an Lungenkrebs. Die Anzahl der resezierten Lymphknoten und der Gefäßinvasion hat sich bei anderen soliden Tumoren sowie bei Brust- und Dickdarmkrebs als prognostischer Faktor erwiesen. Hier untersuchen wir ihren prognostischen Einfluss in der größten monozentrischen Serie von Patienten mit reseziertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs.
Methoden: Es wurden die klinischen und pathologischen Charakteristika sowie die Prognoseergebnisse von 439 aufeinanderfolgenden Patienten ausgewertet, die sich in unserer Einrichtung einer radikalen chirurgischen Resektion wegen nicht-kleinzelligem Lungenkrebs beteiligten.
Ergebnisse: Die multivariante Analyse zeigte, dass die Anzahl der entfernten Lymphknoten, die Gefäßinvasion und das Geschlecht einen prognostischen Einfluss auf das Gesamtüberleben hatten. Die optimale Cut-off-Zahl der Lymphknoten mit der höchsten Sensitivität und Spezifität zur Schätzung des Ergebnisses wurde nach der ROC-Kurvenanalyse auf zehn festgelegt. Die Entfernung von zehn Lymphknoten stellt in unserer Studie einen Cut-off mit signifikantem prognostischen Einfluss dar, insbesondere bei entferntem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium II.
Schlussfolgerungen: Ähnlich wie bei anderen Krebsarten (z. B. Dickdarmkrebs) legen unsere Ergebnisse nahe, dass eine angemessene Klassifizierung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs immer eine angemessene Lymphknotenentfernung umfassen sollte, insbesondere bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadion II. Auch hier erwies sich die Gefäßinvasion als unabhängiger Prognosefaktor für das Gesamtüberleben. Daher kann die Anzahl der entfernten Lymphknoten zusammen mit der Gefäßinvasion auch die Auswahl von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs für eine adjuvante Behandlung beeinflussen. Lungenkrebs ist einer der aggressiveren Tumore. Eine Lungentumoroperation mit lokoregionaler Lymphadenektomie stellt die einzige Möglichkeit zur Ausrottung der neoplastischen Erkrankung dar. Insbesondere eine angemessene Lymphknotenentfernung, insbesondere bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium II, kann die Prognose verändern.