ISSN: 2167-0870
Chandra K. Pandey und Vandana Saluja
Die Zahl der Patienten mit Lebererkrankungen, die sich in verschiedenen klinischen Szenarien und außerhalb von Transplantationen chirurgischen Eingriffen bzw. nichtinvasiven Verfahren unterziehen, ist gestiegen. Daher ist die Risikoabschätzung und Prognose für den Anästhesisten, der solche Patienten in verschiedenen klinischen Situationen behandelt, sehr wichtig. Es ist notwendig, die Vor- und Nachteile verschiedener Prognosemodelle zu kennen. Neben der Schätzung der Lebenserwartung geben diese Modelle auch Aufschluss über die Fähigkeit dieser Patienten, einen bestimmten Eingriff zu überstehen, oder darüber, ob die Therapieoption eine akzeptable Überlebenschance bietet. Eine verbesserte Versorgung in der Intensivpflege hat es zudem vielen Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung ermöglicht, sich erfolgreich einer Lebertransplantation zu unterziehen. Gegenwärtig werden bei der
Prognose hauptsächlich die CTP- (Child Turcotte Pugh) und MELD-Werte (Modification of End Stage Liver Disease) verwendet. Es wurden verschiedene Versuche unternommen, sie zu modifizieren, um die Mängel der ursprünglichen Werte zu beheben. Die Kenntnis der Vor- und Nachteile jedes Wertes ist für eine angemessene Prognose unerlässlich. Im Bereich der Intensivpflege haben sich die ICU-Scores jedoch als bessere Indikatoren für die Sterblichkeit erwiesen. Der SOFA-Score (Sequential Organ Failure Assessment) wurde kürzlich für schwerkranke Patienten mit Lebererkrankungen modifiziert.
In diesem Übersichtsartikel haben wir versucht, die verschiedenen Prognosebewertungssysteme zur Risikostratifizierung von Patienten mit Lebererkrankungen zusammenzufassen.