ISSN: 2161-0932
Dongmin Gu, Tianhua Guo und Arpad Szallasi
Ziel: Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz und prognostische Bedeutung einer präoperativen Thrombozytose (definiert als Thrombozytenzahl ≥ 400 × 103/μl) bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom zu ermitteln.
Methoden: Dies war eine retrospektive Analyse von 389 aufeinanderfolgenden Patienten, bei denen in unserer Einrichtung zwischen 2004 und 2014 Endometriumkarzinom diagnostiziert und behandelt wurde. Die klinisch-pathologischen Merkmale der Patienten (Alter, Rasse, Tumortyp, AJCC-Stadium und präoperative hämatologische Parameter) wurden aufgezeichnet. Überlebensdaten wurden vom Tumorregister bereitgestellt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der untersuchten Patienten betrug bei der Diagnose 63,7 Jahre (Bereich: 33 bis 97 Jahre), und die Mehrheit (n = 350, 90 %) der Patienten waren Kaukasier. Bei den meisten Patienten (n = 292, 75,1 %) wurde Endometriumkarzinom im Stadium I diagnostiziert. Darüber hinaus hatten 17 Patienten (4,4 %) Stadium II, 49 Patienten (12,6 %) Stadium III und 9 Patienten (2,3 %) Stadium IV. Die häufigste Krebsart (n = 269, 69,2 %) war das endometrioide Adenokarzinom, gefolgt vom gemischtzelligen (n = 16, 4,1 %) bzw. serösen (n = 11, 2,8 %) Karzinom. Eine kleine Untergruppe (n = 24, 6,2 %) der Patienten hatte bei der Diagnose eine Thrombozytose. Die Prävalenz der Thrombozytose nahm mit dem Stadium zu, beispielsweise von 4,5 % im Stadium I auf 17,6 % im Stadium II. Interessanterweise schien die Thrombozytose bei afroamerikanischen Patienten (30,8 %) häufiger aufzutreten als bei Kaukasiern (5,4 %). Die statistische Analyse der Überlebensdaten ergab eine ungünstige prognostische Bedeutung der Thrombozytose: Patienten mit Thrombozytose starben in einem jüngeren Alter (64,3 Jahre) als Patienten mit normaler Thrombozytenzahl (74,5 Jahre).
Schlussfolgerung: Eine Thrombozytose bei der Diagnose weist bei Patienten mit Endometriumkarzinom eine ungünstige Prognose auf. Eine erhöhte Thrombozytenzahl scheint mit einem höheren Krankheitsstadium und einer kürzeren Überlebenszeit verbunden zu sein. Thrombozytose kann als unabhängiger Prognosefaktor bei Endometriumkarzinom oder als Surrogatmarker für ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium dienen.