ISSN: 2329-8731
Scovia N Mbalinda, Noah Kiwanuka, Lars E.Eriksson und Dan K Kaye
Einleitung: Perinatal HIV-infizierte Jugendliche haben das gleiche Recht auf ein gesundes Sexual- und Fortpflanzungsleben wie ihre nicht HIV-infizierten Altersgenossen. Die Studie bewertete die Qualität der Dienste für sexuelle und reproduktive Gesundheit (SRH) in Kliniken für antiretrovirale Therapie (ART), die von perinatal infizierten HIV-Jugendlichen besucht werden.
Methoden: Die Studie orientierte sich an Judith Bruce und Anrudh Jains Rahmenkonzept zur Konzeptualisierung von Qualität als „klientenorientierte“ Versorgung. Zur Bewertung der Pflegequalität wurden qualitative und quantitative Methoden verwendet. Wir führten eine Einrichtungsbewertung durch, bewerteten die Ansichten der Anbieter hinsichtlich der Qualität der SRH-Versorgung und bewerteten die Erfahrungen perinatal infizierter HIV-Jugendlicher hinsichtlich der Qualität der SRH-Versorgung in den ART-Kliniken. Wir führten 24 ausführliche Interviews mit Jugendlichen und 12 Interviews mit Dienstleistern. Darüber hinaus wurde eine Umfrage unter 624 Jugendlichen im Alter von 10 bis 19 Jahren durchgeführt, bei der Informationen zu soziodemografischen Profilen und zum Zugang zu und zur Nutzung von RH-Diensten gesammelt wurden. Die Umfragedaten wurden deskriptiv analysiert, um Häufigkeiten und Prozentsätze zu ermitteln, während qualitative Daten mittels Inhaltsanalyse analysiert wurden.
Ergebnisse: Die meisten Jugendlichen (84,5%) waren mit den von den Kliniken bereitgestellten SRH-Diensten unzufrieden. Keine der ART-Kliniken bot umfassende SRH-Dienste an, was die Auswahl der Klienten einschränkte. Alle Einheiten boten SRH-Informationen und -Aufklärung an, mit Ausnahme der Nachsorge nach einer Abtreibung und der psychischen Gesundheit. Nur drei Einheiten hatten ihr Personal in SRH und jugendfreundlichen Diensten geschult, was sich auf die technische Kompetenz der Dienstleister bei der Bereitstellung von SRH-Diensten auswirkte. Die Struktur der Kliniken basierte auf der Versorgung von Erwachsenen und Kindern, was bedeutete, dass es keine jugendspezifischen Dienste gab.
Schlussfolgerung: Die mangelnde Qualität der SRH-Dienste in ART-Kliniken ist sowohl ein Organisations- als auch ein Ressourcenproblem. Damit Gesundheitssysteme einen universellen Zugang zu hochwertiger sexueller und reproduktiver Gesundheit erreichen können, sind die ART-Kliniken auf rationale Entscheidungen bezüglich Investitionen in und Zuteilung von Humanressourcen für die Gesundheit angewiesen. Es besteht Bedarf an Weiterbildung von Gesundheitspersonal im Bereich Jugendgesundheit. Das Gesundheitsministerium muss Partner gewinnen, die es unterstützen, die Zahl jugendfreundlicher Gesundheitseinrichtungen zu erhöhen.