ISSN: 2157-7064
Schoeman C, Mashiane M, Dlamini M und Okonkwo OJ
In den letzten Jahren wurden im Wasserkreislauf zunehmende Mengen pharmazeutischer Körperpflegeprodukte (PPCPs) nachgewiesen. Über die Bestimmung antiretroviraler Medikamente (ARVDs) aller PPCPs liegen nur sehr wenige Informationen vor. Ziel dieser Studie war die Überwachung der Konzentrationen zweier ARVDs, Nevirapin und Efavirenz, in Zulauf- und Ablaufstellen einer Kläranlage in Gauteng, Südafrika. Behandeltes Abwasser wurde vor und nach der Chlorierung ebenfalls untersucht, um festzustellen, ob die Ziel-ARVDs durch die Chlorierung entfernt wurden. Die Ziel-ARVDs wurden mittels Festphasenextraktion (SPE) aus dem Abwasser extrahiert und die Extrakte anschließend mittels Gaschromatographie-Flugzeit-Massenspektrometrie (GC-TOFMS) analysiert. Die Methode (Extraktion plus Instrumentierung) wurde validiert, um Nachweis- und Quantifizierungsgrenzen, Genauigkeit, Präzision und Unsicherheiten (bei 40 ng/l) zu bestimmen, und alle Ergebnisse lagen deutlich innerhalb der Anforderungen für PPM-Analysen. Die Robustheit der Methode wurde auch durch die Analyse von 10 Qualitätskontrollreplikaten an drei nicht aufeinanderfolgenden Tagen bestimmt und für zweckdienlich befunden. Die Konzentrationen von Nevirapin und Efavirenz im Abwasserzulauf betrugen bis zu 2100 bzw. 17400 ng/l. Bis zu 50 % der ARVDs wurden von der Abwasseraufbereitungsanlage entfernt, was zu Konzentrationen von Nevirapin und Efavirenz im behandelten Abwasser von bis zu 350 bzw. 7100 ng/l führte. Die Chlorierung hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf die ARVDs. Die Ergebnisse zweier anderer Untersuchungen, eine in Deutschland und eine in Südafrika, bei denen ARVDs in Oberflächengewässern und Abwasser untersucht wurden, werden mit denen dieser Studie verglichen.