ISSN: 2167-0870
Ary Serpa Neto, Carmen SV Barbas, Antonio Artigas-Raventós, Jaume Canet, Rogier M Determann, Barry Dixon, Greet Hermans, Samir Jaber, Ignacio Martin-Loeches, Christian Putensen, Roger Smith, Paolo Severgnini, Markus W Hollmann, Gary H Mills, Marcos F Vidal Melo, Tanja A Treschan, Hermann Wrigge, Jan M Binnekade, Sabrine NT Hemmes, Marcelo Gama de
Hintergrund: Die Verwendung niedrigerer Atemzugvolumina während der mechanischen Beatmung ist mit einer verringerten Morbidität und Mortalität von Patienten auf Intensivstationen mit akutem Atemnotsyndrom (ARDS) verbunden. Die Verwendung niedrigerer Atemzugvolumina könnte auch Intensivpatienten ohne ARDS schützen. Während von der Verwendung höherer Atemzugvolumina bei ARDS-Patienten dringend abgeraten wird, geben die Leitlinien noch keine Empfehlungen zur Größe des Atemzugvolumens für Patienten ohne diese Komplikation an, was zu unerwünschten unterschiedlichen mechanischen Beatmungseinstellungen bei Intensivpatienten führt.
Zweck: Ziel der vorliegenden Studie ist es, Beatmungseigenschaften, einschließlich der Größe des Atemzugvolumens, bei intubierten und mechanisch beatmeten Patienten auf Intensivstationen in Europa, Australien und Amerika zu bestimmen. Beatmungseigenschaften und -ergebnisse werden bei Patienten ohne ARDS, Patienten mit ARDS-Risiko und Patienten mit leichtem, mittelschwerem oder schwerem ARDS verglichen.
Methoden: Die „PRatice of VENTilation in critically ill patients without ARDS“-Studie (PRoVENT) ist eine internationale multizentrische Beobachtungsstudie an schwerkranken intubierten und beatmeten Intensivpatienten durch die Forscher von PROVENet (PROtective VENTilation Network) (http://www.provenet.eu/). Mindestens 1.000 Patienten unter invasiver mechanischer Beatmung werden in einem Zeitfenster von 7 Tagen eingeschlossen und bis zum Ende ihres Aufenthalts auf der Intensivstation nachbeobachtet. Der primäre Endpunkt ist die Variabilität der Atemzugvolumengröße bei beatmeten Patienten auf Intensivstationen in Europa, Australien und Amerika.
Schlussfolgerung: PRoVENT wurde entwickelt, um Atemzugvolumeneinstellungen bei Patienten ohne ARDS, Patienten mit ARDS-Risiko und Patienten mit leichtem, mittelschwerem oder schwerem ARDS zu untersuchen und zu vergleichen und die Auswirkungen der Atemzugvolumengröße auf wichtige klinische Endpunkte, insbesondere bei Patienten ohne ARDS, zu bestimmen. PRoVENT soll Informationen zu Beatmungseinstellungen liefern, die in zukünftigen Beatmungsstudien verwendet werden könnten, insbesondere bei Intensivpatienten ohne ARDS oder mit einem Risiko dafür (Studienregistrierung: NCT01868321).