ISSN: 2157-7013
Chung-Ta Lee, Pei-Fang Su, Peng-Chan Lin, Hung-Wen Tsai, Chen-Fuh Lam, Bo-Wen Lin, Shao-Chieh Lin, Nan-Haw Chow and Jenq-Chang Lee
Hintergründe: Induzierbare Stickoxidsynthase (iNOS), die hohe Konzentrationen von Stickoxid (NO) produziert, wird in aktivierten Makrophagen und einigen Krebszellen überexprimiert. Obwohl angenommen wurde, dass iNOS an der Entstehung von Dickdarmkrebs beteiligt ist, gibt es widersprüchliche Berichte, die seine tumorabtötende Wirkung belegen. Methoden: Wir untersuchten zunächst die iNOS-Enzymaktivität in Dickdarmkrebsgewebe und die immunhistochemische Expression von iNOS in Krebszellen und tumorinfiltrierenden Makrophagen. Dann wurde der Zusammenhang zwischen der iNOS-Aktivität oder ihrer Proteinexpression in Bezug auf verschiedene klinisch-pathologische Kovariaten analysiert.
Ergebnisse: Vier Patientengruppen wurden anhand ihres iNOS-Expressionsstatus klassifiziert. Univariate und multivariate Analysen zeigten, dass Patienten der Gruppe 1 (niedrige iNOS in beiden Zelltypen) und Patienten der Gruppe 4 (hohe iNOS in beiden Zelltypen) ein kürzeres krankheitsfreies Überleben hatten. Patienten mit extrem hoher oder niedriger iNOS-Enzymaktivität hatten tendenziell eine niedrigere krankheitsfreie Überlebensrate (p = 0,059).
Schlussfolgerung: Makrophagen-/Stroma-abgeleitetes NO reguliert die Entwicklung von Dickdarmkrebs negativ, wenn Krebszellen niedrige iNOS-Werte exprimieren, könnte aber synergistisch zur Tumorprogression beitragen, wenn hohe Werte von aus Krebszellen stammendem NO vorhanden sind. Die doppelte Wirkung von NO sollte bei der Entwicklung einer Anti-iNOS/NO-Therapie für Dickdarmkrebspatienten berücksichtigt werden.