ISSN: 2155-9570
Daphna Prat, Sivan Elyashiv, Ido Didi Fabian, Esther Shabtai, Hadas Newman und Michael Kinori
Ziel: Das israelische Gesundheitssystem ist so strukturiert, dass es für Patienten häufig bequemer ist, nachts in eine ophthalmologische Notaufnahme zu gehen, als auf einen vereinbarten Termin in einer Ambulanz zu warten. Das Hauptziel dieser Studie ist die Auswertung der Diagnosen von Patienten, die während eines Zeitraums von einem Jahr nachts eine OED eines tertiären Überweisungszentrums aufgesucht haben.
Methoden: Eine prospektive Studie. Alle Patienten, die zwischen 22:00 und 06:00 Uhr in die OED unseres medizinischen Zentrums kamen, wurden aufgenommen. Bei der Vorstellung füllten alle Patienten einen demografischen und medizinischen Fragebogen aus, und die behandelnden Augenärzte füllten einen weiteren Fragebogen zur Diagnose und der durchgeführten Behandlung aus. Daten aus elektronischen/Papier-Krankenakten wurden gesammelt und analysiert, und Fälle wurden im Nachhinein als dringend oder nicht dringend kategorisiert.
Ergebnisse : Die Studiengruppe bestand aus insgesamt 1.290 Patienten (50 % Frauen, Durchschnittsalter 38 Jahre). Davon wurden 364 (29,7 %) selbst überwiesen, 208 (17 %) von einem Allgemeinmediziner oder Augenarzt und 404 (32,9 %) von der allgemeinen Notaufnahme. Die häufigste Diagnose war Trauma (47 %), gefolgt von Infektions-/Entzündungskrankheiten (16 %), und 365 (29,3 %) Fälle wurden als „nicht dringend“ eingestuft.
Schlussfolgerung: Patienten, die die nächtliche OED-Besuche wahrnehmen, benötigen augenärztliche Versorgung in unterschiedlicher Dringlichkeit. Wir glauben, dass es gerechtfertigt ist, während der Nachtschicht in der Notaufnahme einen hauseigenen Augenarzt auf Abruf zu haben. Ein erheblicher Anteil der nächtlichen Besuche sind jedoch nicht dringende Fälle, die in augenärztlichen Einrichtungen der Grundversorgung hätten behandelt werden können. Dies deutet auf Mängel in der Struktur des Gesundheitssystems des Landes hin, da die Einrichtungen der tertiären Versorgung überlastet werden, wo die Kosten erheblich höher sind als in der Gemeinschaft. Die Zuweisung entsprechender Ressourcen an solche Einrichtungen kann zu einer verbesserten Patientenversorgung und einer Verringerung der hohen Belastung des öffentlichen Gesundheitssystems führen.