ISSN: 2155-9880
Marlon AGM Olimulder, Michel A. Galjee, Jan van Es, Lodewijk J. Wagenaar, Martin G. Stoel, Gert K. van Houwelingen, J. (Hans) W. Louwerenburg, Frits HAF de Man, Job van der Palen und Clemens von Birgelen
Hintergrund: Es liegen nur begrenzte Daten über den potenziellen Wert des geschätzten kardiovaskulären Ereignisrisikos für die Vorhersage der Umgestaltung des linken Ventrikels (LV) und der Größe des Infarktgewebes nach einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) vor.
Methoden: Daher untersuchten wir in einer Reihe aufeinander folgender Patienten mit erstem STEMI, erfolgreicher primärer perkutaner Koronarintervention (PCI) und Einzelgefäßerkrankung die mögliche Beziehung zwischen dem Framingham Risk Score und Parametern sowohl der LV-Umgestaltung als auch der Infarktgewebeeigenschaften, die 6 Monate nach dem Indexereignis mit kontrastmittelverstärkter (CE) kardiovaskulärer Magnetresonanz (CMR) bestimmt wurden. Parameter der LV-Umgestaltung waren enddiastolische und endsystolische Volumina, Auswurffraktion und Wall Motion Score Index; die Infarktgewebeeigenschaften umfassten Kern-, Peri- und Gesamtinfarktgröße sowie transmurale Ausdehnung.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 25 Patienten (21 Männer, 56 ± 10 Jahre) untersucht, und der mittlere Framingham Risk Score betrug 14,1 ± 5,8 %. Es gab eine signifikante Beziehung zwischen dem Framingham Risk Score und mehreren Parametern der LV-Umgestaltung: LV-Auswurffraktion, enddiastolisches Volumen, endsystolisches Volumen und Wandbewegungsindex nach 6 Monaten (r=-0,55-0,76; p=0,000 für alle). Der Framingham Risk Score zeigte keine Beziehung zu verschiedenen Infarktgewebeeigenschaften (ns). Das männliche Geschlecht war die einzige Komponente des Framingham Risk Score, die individuell mit einigen Parametern der LV-Umgestaltung korrelierte: LV-enddiastolisches Volumen und endsystolisches Volumen (p=0,000 für beide).
Schlussfolgerung: Bei einer Reihe von aufeinanderfolgenden Patienten mit erstem STEMI, erfolgreicher primärer PCI und Einzelgefäß-Koronararterienerkrankung beobachteten wir eine signifikante Beziehung zwischen dem Framingham Risk Score und mehreren CMR-basierten Parametern der LV-Umgestaltung.
Die Ergebnisse unserer kleinen Hypothesenstudie unterstreichen die Überlegenheit multifaktorieller Risikoscores als Mittel zur Vorhersage ungünstiger kardiovaskulärer Folgen. Darüber hinaus stützen die Daten die Hypothese, dass ein neuartiger und spezifischer multifaktorieller Risikoscore in Zukunft eine Rolle bei der Vorhersage ungünstiger LV-Umgestaltung spielen könnte, was schließlich zu risikoadjustierten Präventionsmaßnahmen führen könnte.