ISSN: 2155-9880
Nermin Bayar, Göksel Cagirci, Serkan Cay, Zehra Erkal, Isa Oner Yuksel, Erkan Koklu, Gorkem Kus und Sakir Arslan
Ziel: Die nicht-invasiven Tests zur Diagnose der koronaren Herzkrankheit (KHK) bei Patienten mit Linksschenkelblock (LBBB) sind nur von begrenztem Nutzen. Ziel dieser Studie ist es, den Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein von fragmentiertem breitem QRS [f-wQRS] und koronarer Atherosklerose bei Patienten mit LBBB zu untersuchen.
Methoden: Diese retrospektive Studie umfasste 75 Patienten, die mit belastungsbedingten Brustschmerzen und LBBB im Elektrokardiogramm in unsere Klinik eingeliefert wurden und bei denen aufgrund klinischer Bewertung oder positiver szintigraphischer Ergebnisse eine Koronarangiographie durchgeführt werden sollte. Das Vorhandensein von f-wQRS wurde im Elektrokardiogramm der Patienten vor der Koronarangiographie untersucht. Der Gensini-Score wurde durch Untersuchung der Koronarangiographieaufzeichnungen der Patienten berechnet. Patienten mit einer Stenose von 75 % oder mehr in mindestens einer Koronararterie wurden als obstruktive KHK definiert.
Ergebnisse: 39 Patienten hatten eine obstruktive KHK. Der Gensini-Score war in der Gruppe mit obstruktiver KHK höher [34,0 bzw. 6,3, p<0,001]. Es wurde ein signifikanter Unterschied zwischen den Patienten mit obstruktiver KHK und den Patienten ohne obstruktive KHK hinsichtlich des Vorhandenseins von f-wQRS festgestellt [82,1 % bzw. 8,3 %, p<0,001]. Der Gensini-Score war bei Patienten mit f-wQRS höher als bei Patienten ohne f-wQRS [34,0 bzw. 7,0, p<0,001].
Schlussfolgerung: In unserer Studie war das Vorhandensein von f-wQRS bei Patienten mit LBBB mit dem Vorhandensein und der Schwere einer obstruktiven CAD assoziiert. In dieser Patientengruppe kann die Suche nach f-wQRS im Oberflächen-Elektrokardiogramm als neuer mit CAD assoziierter Risikofaktor angesehen werden, da es sich um eine einfache, kostengünstige und nichtinvasive Methode handelt.