ISSN: 2155-6148
Christian A. Frederiksen, Peter Juhl-Olsen, Michael Kremke, Linda A. Rasmussen, Anne-Grethe Lorenzen, Erik Sloth und Carl-Johan Jakobsen
Obwohl der Einfluss von Arzneimitteln auf die Herzfunktion bei standardmäßigen hämodynamischen Messungen unverändert zu bleiben scheint, können darauf schädliche Belastungen und eine Verschlechterung der Myokardfunktion folgen, da eine stabile konventionelle Überwachung nicht unbedingt eine unbeeinflusste Funktion widerspiegelt. Ziel der Studie war es, Veränderungen allgemeiner hämodynamischer Messungen, vor allem durch Veränderungen des Herzindex und aktueller Indizes der systolischen und diastolischen LV-Funktion während der Narkoseeinleitung mit Remifentanil im Vergleich zu Sufentanil zu beurteilen. Ziel war es, die Wirkung von Sufentanil und Remifentanil zu vergleichen, wobei der Fokus primär auf den Opioiden lag, die als Monomedikamente und sekundär in Kombination mit Propofol verabreicht wurden. Methoden: Dreißig Patienten mit ischämischer Herzkrankheit, bei denen ein elektiver Herzeingriff vorgesehen war, wurden randomisiert und erhielten entweder Remifentanil oder Sufentanil als Basisopioid. Die Herzfunktion wurde mit invasiven hämodynamischen Messungen bewertet, die vor der Verabreichung der Opioide durchgeführt wurden, kombiniert mit echokardiografischen systolischen (longitudinale maximale systolische Spannung) und diastolischen Funktionen des linken Ventrikels (Gewebe-Doppler-Index, E/e'). Ergebnisse: Bei der Verabreichung einzelner Medikamente wurden zwischen den Opioiden keine Unterschiede im Herzindex (CI), Schlagvolumenindex (SVI) und der Herzfrequenz (HR) festgestellt. Ein geringfügiger Abfall des mittleren arteriellen Blutdrucks (MAP) wurde nach Remifentanil (104 ± 14 bis 91 ± 15 mmHg; P=0,001) und Sufentanil (107 ± 21 bis 94 ± 24 mmHg; P=0,003) beobachtet, wobei kein Unterschied zwischen den Gruppen bestand (P=0,933). Der zentrale Venendruck (CVP) stieg nach Sufentanil (P=0,022) und der mittlere pulmonalarterielle Druck (mPAP) in beiden Gruppen an. Es wurden keine Änderungen beim Herzindex, Schlagvolumenindex und der Herzfrequenz oder bei der longitudinalen Spitzenbelastung beobachtet (Remifentanil -14,3 ± 4,0 bis -16,3 ± 4,6; P=0,059 und Sufentanil -14,5 ± 2,8 bis -15,1 ± 2,3; P=0,469). Nach Beginn der Behandlung mit Propofol sanken alle Parameter mit der Zeit. Remifentanil-Patienten hatten einen niedrigeren MAP (P<0,001) und CVP (P=0,003), während die Herzfrequenz (P=0,025) höher war. Keine weiteren statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Schlussfolgerungen: In einer Einzelmedikamenten-Einstellung sind die hämodynamischen Wirkungen von Remifentanil bei ischämischen Patienten mit denen von Sufentanil vergleichbar. In Kombination mit Propofol sind in beiden Gruppen identische größere Veränderungen insbesondere bei MAP, HR und SVI zu beobachten, was wahrscheinlich auf Propofol und seine Kombination mit Opioiden zurückzuführen ist.