ISSN: 2155-9880
Darabont RO, Corlan AD und Vinereanu D
Ziele: Der Zusammenhang zwischen Nierenarterienstenose (RAS) und akutem Lungenödem (APE) gilt als spezifisch für bilaterale oder einseitige Nierenfunktionsstörungen (SFK). Wir wollten prüfen, ob APE auch mit einseitigem RAS assoziiert ist, wenn beide Nieren funktionsfähig sind.
Methode: Bei einer Serie von 189 Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck wurde mittels Duplex-Ultraschall der Verdacht auf ein RAS untersucht. Klinische Kriterien, die in aktuellen Leitlinien als Prädiktoren für ein RAS gelten, wurden aufgezeichnet und analysiert.
Ergebnisse: Potenziell hämodynamisch signifikantes RAS (≥ 50 %) wurde in 29 % der Fälle (55/189) festgestellt: einseitig in 35 Fällen (Gruppe A), beidseitig oder unter SFK in 20 Fällen (Gruppe B). Die restlichen 134 wurden als Kontrollgruppe bezeichnet (Gruppe C). Alter, Blutdruck und Geschlecht unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen. Das Auftreten eines akuten Lungenödems war in beiden Patientengruppen mit RAS höher (23 % in Gruppe A (p < 0,01) und 20 % in Gruppe B vs. 8 % in der Kontrollgruppe). Die Prävalenz von Azotämie und von Azotämie unter ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorblockern war in Gruppe B signifikant höher (p < 0,01 vs. Gruppe A, p < 0,00001 vs. Kontrolle). Die lineare Diskriminanzanalyse basierend auf Alter, Geschlecht, abdominalem Geräusch, Gefäßerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen und Azotämie unter ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorblockern wies eine Genauigkeit von 0,70 für unilaterales RAS, 0,85 für bilaterales/SFK-RAS und 0,77 für beide auf. Diese Genauigkeit wurde durch die Hinzufügung von APE als prädiktive Variable nicht verbessert.
Schlussfolgerungen: Bei einer Reihe von hypertensiven Patienten, die auf Nieren- und Gefäßerkrankungen untersucht wurden, ist die Prävalenz von APE bei Patienten mit RAS höher. Wir haben einen signifikanten Zusammenhang zwischen RAS und APE bei einseitigem RAS festgestellt. Dieser bisher wenig betonte Zusammenhang könnte zur Aufklärung der Mechanismen des Lungenödems beitragen, die über die mit bilateralem/SFK-RAS verbundenen Mechanismen hinausgehen.