ISSN: 0975-8798, 0976-156X
Harikumar V, Aliveni A, Arun A
Eine 25-jährige Frau wurde mit Zahnfleischrückgang und Eiterausfluss in Verbindung mit einer Knochendehiszenz an einem zuvor wurzelbehandelten linken seitlichen Oberzahn überwiesen. Die Röntgenuntersuchung ergab das Vorhandensein eines zweiten Kanals, der bei der vorherigen Behandlung unbehandelt geblieben war und die mögliche Ursache für das Versagen der Behandlung und die Entwicklung einer Knochendehiszenz sein könnte. Bei der erneuten Behandlung wurde der zweite Kanal lokalisiert, gereinigt, geformt und verschlossen und der Knochendefekt mit einem freien Zahnfleischtransplantat behandelt. Dieser Fallbericht zeigt, dass der Wurzelkanalbehandlung an seitlichen Oberzahnzähnen aufgrund der variierenden Morphologie des Wurzelkanals größere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss und dass zur Vermeidung solcher Missgeschicke eine gründliche Auswertung qualitativ hochwertiger, in unterschiedlichen Winkeln aufgenommener präoperativer Röntgenbilder erforderlich ist. Dieser Fall ist ungewöhnlich, da zahlreiche Forschungsergebnisse belegen, dass diese Zähne nur einen einzigen Kanal haben können.