ISSN: 2161-1068
Debasu Damtie, Desalegn Woldeyohannes und Biniam Mathewos
Tuberkulose (TB) ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten und Todesursachen weltweit und fordert jährlich viele Todesopfer. Das Tuberkuloseproblem wird durch die Entstehung von multiresistenten (MDR) und extrem resistenten (XDR) Tuberkulosearten noch verschärft. Tuberkulosemedikamente sind ein zweischneidiges Schwert. Sie zerstören zwar das pathogene Mycobacterium tuberculosis, begünstigen aber auch die Selektion resistenter Bakterien, gegen die die Medikamente dann unwirksam sind.
Im Gegensatz zu anderen Bakterien ist die Resistenz von M. tuberculosis ausschließlich mit chromosomalen Mutationen verbunden. Weltweit ist die Entstehung multiresistenter M. tuberculosis- Stämme ein zunehmendes Problem, das sich negativ auf die Patientenversorgung und die öffentliche Gesundheit auswirkt. Ziel dieser Übersicht ist es daher, verfügbare Literatur über die Arzneimittelresistenzmechanismen von M. tuberculosis zusammenzustellen , die Einblicke in die Entwicklung neuer therapeutischer und diagnostischer Methoden zur Behandlung von MDR- und XDR-Tuberkulose-Infektionen bietet.
Die Resistenz gegen die ersten Tuberkulosemedikamente ist mit Mutationen in mindestens 10 Genen verbunden: katG, inhA, ahpC, kasA und ndh für INH-Resistenz; rpoB für RIF-Resistenz, embB für EMB-Resistenz, pncA für PZA-Resistenz und rpsL und rrs für STR-Resistenz. Bei der Suche nach neuen Tuberkulosemedikamenten müssen neue Zielmoleküle berücksichtigt werden, die weniger anfällig für Mutationen sind.