ISSN: 2155-6148
Avi A Weinbroum*
Fettleibige und krankhaft fettleibige Patienten sind eine wachsende Gruppe von Personen, die weltweit medizinische, soziale und wirtschaftliche Probleme verursachen. Sie werden verschiedenen Eingriffen unterzogen, die eine Anästhesie und/oder Analgesie erfordern. Trotz ihres gesunden Aussehens wird diesen Personen ein hoher körperlicher Zustand (ASA) zugeordnet, hauptsächlich aufgrund ihrer
beeinträchtigten Atem- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Stoffwechselveränderungen, die ihr Körper durchmacht.
Opioide sind die Standardmedikamente für die perioperative Analgesie. Dennoch hat ihre Verwendung weltweit ein beängstigendes epidemisches Ausmaß erreicht. Multimodale Analgesieschemata werden als perioperativer Behandlungsstandard empfohlen, insbesondere für Fettleibige. Diese Schemata verwenden Kombinationen von Opioiden und nicht-opioiden Verbindungen, die die analgetische Wirkung der ersteren verstärken und so eine bessere Schmerzlinderung in Ruhe, Bewegung oder bei Anstrengung bieten, während der Opioidverbrauch und die damit verbundenen Nebenwirkungen reduziert werden. Das wichtigste perioperative IV-Adjuvans, das derzeit verwendet wird, ist Ketamin, das bei Ärzten aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen wieder im Kommen ist.
Nach einer Zusammenfassung der perioperativen Nachteile bei adipösen Patienten wird in dieser Übersicht die Neuropharmakologie von Ketamin erläutert und sein therapeutischer Nutzen als analgetisches Adjuvans beschrieben. Da nur wenige Daten über die Verwendung des Medikaments bei adipösen Patienten vorliegen, werden auch kurze Beispiele seiner Vorteile bei nicht adipösen Kohorten vorgestellt.