ISSN: 2167-0870
Daisuke Sunohara, Takashi Miura, Fumika Nomoto, Tadashi Itagaki, Toshinori Komatsu, Tomoaki Mochidome, Toshio Kasai, Uichi Ikeda
Ziel: Die perkutane Koronarintervention (PCI) bei diffusen Koronarläsionen ist eine Herausforderung, da es schwierig ist, alle Läsionen mit einem Stent abzudecken. Bisher wurden zur Behandlung diffuser Koronarläsionen überlappende Stents verwendet. Sie bergen jedoch ein höheres Risiko einer Stentthrombose. In den letzten Jahren sind 48-mm-Everolimus-freisetzende Stents verfügbar geworden, die länger als die herkömmlichen Stents sind, deren Sicherheit und Wirksamkeit jedoch noch nicht nachgewiesen wurde. Ziel dieser Studie war es, die klinischen Ergebnisse einzelner 48-mm-Everolimus-freisetzenden Stents mit denen überlappender Stents zu vergleichen.
Methoden: Zwischen Juni 2018 und September 2020 wurden 130 aufeinanderfolgende Patienten mit 139 Läsionen einer PCI mit einem einzelnen 48-mm-Everolimus-freisetzenden Stent (48S-Gruppe) oder ≥2 überlappenden Stents (OS-Gruppe) behandelt. Die primären Endpunkte waren unerwünschte Ereignisse (Herztod, nicht tödlicher Herzinfarkt, Revaskularisierung der Zielläsion und Restenose im Stent). Die sekundären Endpunkte waren Kontrastmittelvolumen, Gesamtbehandlungszeit und Strahlendosis.
Ergebnisse: Die 48S- und OS-Gruppen hatten 45 Läsionen bei 44 Patienten bzw. 94 Läsionen bei 86 Patienten. Das Risiko für unerwünschte Ereignisse wurde mithilfe einer Propensity-Score-Analyse mit 1:1-Matching verglichen. Die Kaplan-Meier-Analyse ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf unerwünschte Ereignisse: Herztod (0 % vs. 2,3 %; p = 0,34), nicht tödlicher Herzinfarkt (0 % vs. 4,7 %; p = 0,18), Revaskularisierung der Zielläsion (3,4 % vs. 3,4 %; p = 0,96) und In-Stent-Restenose (4,4 % vs. 20,0 %; p = 0,10). Das Verfahren in der 48S-Gruppe erforderte weniger Kontrastmittelvolumen (140 (100, 169) vs. 160 (115, 213) ml; p = 0,04), eine kürzere Gesamtverfahrenszeit (70 (60, 90) vs. 80 (63, 110) Min.; p < 0,05) und eine niedrigere Strahlendosis (1,98 (1,46, 3,38) vs. 3,25 (2,12, 4,03) Gy; p < 0,01).
Schlussfolgerungen: Die Verwendung des 48-mm-Everolimus-freisetzenden Stents scheint eine sichere und effektive PCI-Strategie für diffuse Koronarläsionen zu sein. Im Vergleich zu überlappenden Stents kann ein sehr langes Stent-PCI-Verfahren vereinfacht werden.