ISSN: 2155-9880
Anke Suska, Urban Alehagen, Ingemar Lundstrom und Ulf Dahlstrom
Die α-Amylase-Aktivität im Speichel ist ein zunehmend untersuchter Biomarker für die Aktivierung des autonomen Nervensystems. Autonomes Ungleichgewicht ist mit mehreren Krankheiten verbunden, eine davon ist Herzinsuffizienz, und das Ziel der vorliegenden Studie war es zu testen, ob die α-Amylase-Aktivität im Speichel ein neuer Biomarker bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz sein könnte.
Methoden: An dieser Pilotstudie nahmen 48 ältere Männer (Alter 59–89 Jahre), 24 Patienten mit nachgewiesener chronischer Herzinsuffizienz in NYHA-Klasse I bis III und 24 Kontrollpersonen teil. Bei allen Teilnehmern wurde an drei aufeinanderfolgenden Tagen zu drei Zeitpunkten (beim Aufwachen, 30 Minuten später und am späten Nachmittag) Speichel gesammelt und Blutproben zur Analyse von NT-proBNP entnommen.
Ergebnisse: Innerhalb der gesamten Teilnehmergruppe konnte eine statistisch signifikante positive Korrelation zwischen den morgendlichen α-Amylase-Aktivitätswerten im Speichel und dem Serum-NT-proBNP festgestellt werden, die am stärksten für die Messung 30 Minuten nach dem Aufwachen war, sowie eine signifikante negative Korrelation der α-Amylase-Aktivitätswerte beim Aufwachen mit dem arteriellen Blutdruck.
Innerhalb der Kontrollgruppe korrelierte eine höhere tägliche α-Amylase-Aktivität im Speichel mit steigenden NT-proBNP-Werten, während innerhalb der Patienten die stärkste Assoziation der α-Amylase-Aktivitätsmessungen eine negative Korrelation mit dem Blutdruck war.
Schlussfolgerungen: Unsere Daten stützen die Idee, dass die sAA-Aktivität das Potenzial als nicht-invasiver Index der adrenergen Aktivität bei bestimmten pathologischen Zuständen hat, obwohl die Ergebnisse insbesondere bei Herzinsuffizienz lediglich bescheiden waren, was wahrscheinlich auf die spezifische Einnahme von Betarezeptorenblockern durch alle Patienten zurückzuführen war. Aufgrund der großen Variabilität der SAA-Aktivitätsniveaus erwarten wir ein größeres Potenzial für die Überwachung ihrer Veränderungen im Zeitverlauf, was sich als wertvoller Ersatzbiomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Herzinsuffizienz, erweisen könnte.