ISSN: 2155-9570
Viera ForgaÄova, Jan Lestak, Sarka Pitrova und Pavel Rozsival
Ziel: Mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) soll festgestellt werden, ob es bei primärem Offenwinkelglaukom (POAG) im Vergleich zu gesunden Kontrollen zu Veränderungen im Schlemm-Kanal (SC) kommt und ob sich die SC-Dimension während der Behandlung ändert und so der Abfluss der Augenflüssigkeit über den uveoskleralen Weg erleichtert wird.
Patienten und Untersuchungsmethoden: 62 Augen von 31 POAG-Patienten (22 Frauen im Alter von 27–83 und 9 Männer im Alter von 26–80) wurden in unsere Gruppe aufgenommen. Die Patienten litten an keiner anderen Erkrankung des vorderen Augenabschnitts. Der Augeninnendruck (IOD) wurde durch eine medikamentöse Behandlung ausgeglichen und seine Werte lagen im Bereich von 10–20 mmHg. Die Gruppe wurde mit 92 Augen von 46 gesunden Probanden (33 Frauen im Alter von 19–71 und 13 Männer im Alter von 39–79) verglichen. Das SC von allen wurde mit einem OCT-System des vorderen Augenabschnitts mit einem Visante OCT Carl Zeiss Meditec Inc. in den horizontalen Meridianen Nr. 3 und 9 untersucht.
Ergebnisse: Die Vergleiche zeigen, dass sich die Werte des rechten und linken Auges der Kontrollgruppe (p=0,474) und der Patientengruppe (p=0,143) nicht unterschieden. Die SC-Abmessungen re-external (0,00029), le-external (p=0,0031), re-internal (p=0,0015) und le-internal (p=0,0002) unterschieden sich zwischen der Kontrollgruppe und der Patientengruppe signifikant, wobei die Kontrollgruppe immer signifikant höhere Werte aufwies als die Glaukompatienten. Die Behandlung mit Prostaglandinen und Betablockern hatte keinen Einfluss auf die SC-Größe (p=0,23 bis 0,95).
Schlussfolgerung: Bei POAG-Augen ist die SC-Größe kleiner als bei den Augen der Kontrollgruppe. Die mit Prostaglandin behandelten Augen hatten die gleiche Größe wie die mit Betablockern.