ISSN: 2329-9096
Pisella L, Gaveau V, Delporte L, Revol P, Prablanc C, Jacquin-Courtois S, Rode G, Luauté J und Rossetti Y
Das Erreichen impliziert, dass Effektor- und Zielpositionen während des gesamten visuell-motorischen Transformationsprozesses, vor und während der Bewegungsausführung, kontinuierlich berechnet und aktualisiert werden, mit dem Ziel, diese momentanen Positionen räumlich zusammenfallen zu lassen. Statt einer neuroanatomischen Trennung zwischen Bereichen, die der motorischen Planung bzw. Kontrolle gewidmet sind, könnte es also 1) einen automatischen Pfad der visuell-motorischen Transformation geben, der auf einem Vergleich auf der Ebene der okulozentrischen Koordinaten zwischen visuellen Ziel- und Handpositionen aus multimodalen Informationsquellen beruht, und 2) absichtliche Pfade, die auf dem allozentrischen Vergleich zwischen den visuellen Positionen der Hand und des Ziels beruhen. Konvergierende Beweise von Patienten mit optischer Ataxie, neurobildgebenden Verfahren und transkraniellen Magnetstimulationstechniken sowie Untersuchungen an Primaten haben dazu geführt, den automatischen Pfad der direkten Verbindung zwischen dem mediodorsalen okzipitoparietalen Kortex (dem kaudalen Teil des oberen Scheitellappens) und dem dorsalen prämotorischen Kortex (und darüber hinaus dem primären motorischen Kortex) zuzuschreiben. Studien mit Patienten mit visueller Agnosie (inferotemporaler Kortex), Parkinson-Krankheit (Basalganglien) oder Vernachlässigung (Lobulus parietalis inferior) haben ein diffuseres mutmaßliches neuronales Substrat für den intentionalen visuell-motorischen Pfad aufgezeigt. Wenn die meisten Schlaganfälle die intentionale motorische Funktion beeinträchtigen, während der automatische Pfad der visuell-motorischen Transformation erhalten bleibt, schlagen wir eine neue Rehabilitationsmethode für Hemiparesen vor, die auf der Stimulation des automatischen Pfads durch bewegte statt durch stationäre Objekte beruht. Vorläufige Daten sind enthalten.