ISSN: 2157-7609
Daryl J. Di Rocco, Timothy Costello und David J. Watts
Hintergrund : Das Serotoninsyndrom ist ein klinisches Phänomen, das immer häufiger erkannt wird, da proserotonerge Medikamente in den unterschiedlichsten medizinischen Bereichen häufiger verschrieben und kombiniert werden. Das allgemeine klinische Erscheinungsbild des Serotoninsyndroms umfasst autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und Veränderungen des mentalen Zustands. Ziele: Dieser Fallbericht soll einen Fall beschreiben, bei dem die derzeitigen Empfehlungen hinsichtlich Beobachtung und Disposition zu einer Fehldiagnose und verheerenden Folgen hätten führen können. Fallbericht: Wir stellen eine 32-jährige Frau mit Depressionen vor, die täglich mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) behandelt wird. Sie kommt nach einem Suizidversuch mit den proserotonergen Wirkstoffen Fluoxetin (80 mg) und Tramadol (1600 mg) vor die Tür und entwickelt schließlich ein schweres Serotoninsyndrom, das eine Verlegung auf die Intensivstation erforderlich macht, nachdem sie 12 Stunden lang im Wesentlichen symptomfrei geblieben ist. Schlussfolgerung: Notfall- und Intensivpflegekräfte sollten mit dem Serotoninsyndrom vertraut sein und sich darüber im Klaren sein, dass eine Überdosis mehrerer serotonerger Substanzen eine längere Beobachtung oder eine konservative medizinische Aufnahme asymptomatischer Patienten erforderlich machen kann, bevor diese in eine psychiatrische Klinik verlegt werden, wo die Entwicklung von Symptomen möglicherweise unerkannt bleibt oder nicht richtig behandelt wird.