ISSN: 0974-276X
Suthat Liangpunsakul, Xianyin Lai, Heather N. Ringham, David W. Crabb und Frank A. Witzmann
Ziele: Alkoholmissbrauch ist ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit. Die Diagnose und Behandlung von Patienten mit Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit wird durch den Mangel an Tests erschwert, die gefährliche Trinkmengen oder Rückfälle während der Therapie erkennen können. Gastroenterologen und andere Gesundheitsdienstleister finden es sehr schwierig, eine genaue Alkoholkonsumanamnese zu erhalten. Wir haben die Hypothese aufgestellt, dass sich die Auswirkungen von Ethanol auf zahlreiche Systeme durchaus in Veränderungen der Menge oder Qualität von Bestandteilen oder neuen Plasmaproteinen oder Proteinfragmenten widerspiegeln könnten. Organ-/gewebespezifische Proteine können in den Blutkreislauf freigesetzt werden, wenn Zellen durch Alkohol geschädigt werden oder wenn Alkohol systemische Veränderungen hervorruft. Solche Proteine könnten mithilfe eines proteomischen Ansatzes erkannt werden. Das Ziel dieser Pilotstudie war es, festzustellen, ob es Plasmaproteomprofile gibt, die mit starkem Alkoholkonsum korrelieren.
Methoden: Von Probanden, die an einem ambulanten Alkoholbehandlungsprogramm teilnahmen, wurden gepaarte Serumproben vor und nach einer intensiven Alkoholbehandlung entnommen. Mittels MALDI-OTOF-Massenspektrometrie wurden Serumproteomprofile zwischen Proben vor und nach der Behandlung verglichen.
Ergebnisse: Von den 16 an der Studie teilnehmenden Personen waren 8 weiblich. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer betrug 49 Jahre. Die Labordaten zu Beginn zeigten erhöhte AST- (54 ± 37 IU/l), ALT- (37 ± 19 IU/l) und MCV-Werte (99 ± 5 fl). Der von diesen Personen vor der Behandlung selbst angegebene Trinkkonsum betrug durchschnittlich 17 ± 7 Getränke pro Tag und 103 ± 37 Getränke pro Woche. Massenspektrometrische Analysen zeigten ein neues 5,9 kDa großes Protein, ein Fragment von Alpha-Fibrinogen, Isoform 1, das möglicherweise ein neuer Marker für Alkoholmissbrauch ist.
Schlussfolgerungen: Wir haben in dieser Pilotstudie gezeigt, dass mehrere potenzielle Proteinmarker in Massenspektrometrieprofilen aufgetaucht sind und dass sie klinisch nützlich sein können, um den Alkoholkonsumstatus mittels MALDI-OTOF-Massenspektrometrie zu bestimmen, insbesondere ein Fragment von Alpha-Fibrinogen, Isoform 1. Zur Bestätigung und Validierung unserer aktuellen Ergebnisse ist jedoch eine groß angelegte Studie erforderlich.