ISSN: 2329-8901
George Sourvinos
Zahlreiche Belege stützen die Annahme, dass die Darmmikrobiota eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stoffwechsel-, Hormon- und Immunfunktionen spielt. In den letzten Jahren wurde die Beteiligung der Darmmikrobiota an der Modulation mehrerer neurochemischer Bahnen über die eng vernetzte Darm-Hirn-Achse zunehmend anerkannt. Obwohl erstaunliche wissenschaftliche Durchbrüche in den letzten Jahren unser Wissen über die Kommunikation zwischen Mikroben und ihren Wirten erweitert haben, müssen die Grundlagen der Wechselwirkung zwischen Mikrobiota, Darm und Gehirn noch erforscht werden. Kurzkettige Fettsäuren (SCFAs), die wichtigsten Metaboliten, die im Dickdarm durch bakterielle Fermentation von Ballaststoffen und resistenter Stärke entstehen, spielen vermutlich eine Schlüsselrolle bei der neuroimmunendokrinen Regulierung. Die grundlegenden Mechanismen, durch die SCFAs die Physiologie und das Verhalten des Gehirns beeinflussen könnten, sind jedoch noch nicht vollständig geklärt.