ISSN: 2155-6148
Annekathrin Hausmann und Rupert Schupfner
Hintergrund: Die Leitlinie zur postoperativen Schmerztherapie empfiehlt verschiedene obligatorische und zulässige Maßnahmen zur Hygiene der Katheter. Eine organisierte Schmerzschwester wird allgemein als praktisch angesehen. Einige Empfehlungen werden jedoch noch diskutiert. Die Leitlinie basiert auf nur wenigen großen Studien und die Anzahl der katheterbedingten Infektionen unterscheidet sich je nach Technik und Risikoprofil. Alle Verbesserungsempfehlungen müssen jedoch mit der Leitlinie verglichen werden. Diese prospektive Studie wurde initiiert, um den Einfluss der Katheterfixierung, der Häufigkeit des Verbandwechsels und der Verwendung von Bakterienfiltern auf die Entzündungs- und Infektionsrate zu untersuchen . Methoden: 2545 aufeinanderfolgende Patienten, die von der Schmerzschwester behandelt wurden, wurden in die Studie aufgenommen. 1624 Patienten erhielten Epiduralkatheter, 921 Patienten erhielten kontinuierliche periphere Nervenblockaden. Die Katheter wurden sofort vor der Operation platziert und durch Nähen fixiert . Ein Bakterienfilter wurde immer dazwischengelegt und nach einiger Zeit wurde im Tandemkreislauf ein zweiter Filter hinzugefügt. Nach 4 Tagen wurde das transparente Klebeband gewechselt. Die Bewertung des Infektionsschweregrades orientierte sich an den Kriterien der Leitlinie. Die Ergebnisse der Studie wurden statistisch mit den Daten der S3-Leitlinie verglichen. Ergebnisse: 34 (14,4%) aller Katheter in der Stichprobe waren besiedelt. Katheter in der Leiste waren statistisch signifikant häufiger besiedelt als Epiduralkatheter (28,1% vs. 6,6%, p<0,01). 5 Katheter (0,2% vs. 4,2%, p<0,01) wiesen Zeichen einer lokalen Entzündung auf. Nur eine relativ schwere Infektion (Platzierung in der Leiste) (0,04% vs. 2,4% p<0,01) und keine schwere Infektion wurden beobachtet. Schlussfolgerung: Die Katheterfixierung durch Nähen und der Wechsel des Katheterverbandes am ersten postoperativen Tag zur Vermeidung von Feuchtigkeit sind wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung katheterbedingter Infektionen. Der konsequente Einsatz von Bakterienfiltern mit Tandemschaltung soll die Rate katheterbedingter Entzündungen und Infektionen reduzieren.