ISSN: 2167-0250
Tulay Irez, Tugce Durmus
Während der Spermatogenese erfährt das Spermienchromatin strukturelle Veränderungen, die eine starke Kondensation verursachen. Dieser Kernaustausch gilt als Indikator für die Befruchtungsfähigkeit der Spermien und den Schwangerschaftsausgang. Verschiedene Studien haben einen Zusammenhang zwischen männlicher Unfruchtbarkeit und einem Mangel an Spermienprotamin gezeigt und es wurde vermutet, dass dies ein wichtiger Faktor für die Integrität der Spermien-DNA sein könnte. Die saure Anilinblaufärbung wird häufig in Verbindung mit Glutaraldehydfixierung verwendet und färbt Histone aufgrund von Lysin im Spermienkern. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Histonespiegel in den Spermienkernen eng mit DNA-Schäden und Unfruchtbarkeit zusammenhängt. Die Kondensation des Spermienchromatins wird durch das Vorhandensein von Protamin im Spermienkern ausgedrückt, d. h. durch das Fehlen von Histonen. In dieser Studie haben wir untersucht, wie die Anilinblaufärbung die Kondensation des Spermienchromatins korrekt bestimmen kann, wenn unterschiedliche Fixierungsmethoden angewendet werden. In dieser Studie wurden vier unterschiedliche Fixiermittel verwendet. Die Fixiermittel wurden mit Glutaraldehyd (2,5 %), Methanol/Essigsäure Carney's (3/1), Ethylalkohol (98 %) und Formaldehyd (10 %) Anilinblau-Farbstoff in herkömmlichen Konzentrationen in zytologischen Präparaten angewendet. Von diesen Fixiermitteln wird Glutaraldehyd häufig verwendet, um Spermienhistone anzuzeigen. Es wurden ein Student-T-Test und eine Varianzanalyse mit wiederholter Messung durchgeführt, um die Unterschiede in den Chromatinkondensationsraten (Anilinblau negativ) zwischen verschiedenen Fixiermitteln zu berechnen. Beim Vergleich der mit Glutaraldehyd-Fixierung erhaltenen Chromatinkondensationswerte mit denen, die mit Methanol- und Alkohol-Fixierung erhalten wurden, wurden statistisch signifikante Unterschiede (p=0,014,p=0,0001) beobachtet. Es wurde eine positive Korrelation zwischen Glutaraldehyd und Formaldehyd (p=0,51) und eine negative Korrelation zwischen Glutaraldehyd und Formaldehyd, Methanol/Essigsäure und Alkoholfixierung (p=0,005,p=0,0005 Ve p=0,0005,p=0,007) beobachtet. Die positive Korrelation zwischen Chromatinkondensation und Spermienkonzentration und -motilität wurde bestimmt (p=0,012,p<0,001). Den Ergebnissen dieser Studie zufolge waren 2,5 % Glutaraldehyd- und 10 % Formaldehydfixierungen zur Bestimmung der Chromatinkondensation mit Anilinblau geeignet, Methanol/Essigsäure und Ethylalkohol sind für diesen Zweck jedoch nicht geeignet. Es wurde beobachtet, dass die alkoholbasierten Fixiermittel, die wir in unserer Studie getestet haben, nicht spezifisch Spermienlysine zeigten und eine Anilinblaufärbung des gesamten Zellkerns verursachten.