ISSN: 2329-9096
Can Ozan Tan, Ricardo A. Battaglino und Leslie R. Morse
Rückenmarksverletzungen haben enorme Auswirkungen auf den Einzelnen, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Obwohl Fortschritte in der Akutversorgung zu einer deutlichen Verringerung der Komorbiditäten geführt haben, wurden bei der Vorbeugung langfristiger Folgen von Rückenmarksverletzungen weitaus weniger Fortschritte erzielt. Zu den langfristigen Folgen von Rückenmarksverletzungen gehört Knochenschwund (Osteoporose) aufgrund der mechanischen Entlastung der gelähmten Gliedmaßen und der Gefäßfunktionsstörung unterhalb der Verletzungsstelle. Obwohl Osteoporose in der akuten Phase nach der Verletzung durch pharmakologische Eingriffe teilweise verhindert werden kann, gibt es keine klinischen Richtlinien zur Behandlung von Osteoporose in der chronischen Phase. Daher sind wissenschaftliche Fortschritte erforderlich, um die Rehabilitationsansätze für Osteoporose infolge von Rückenmarksverletzungen zu verbessern. Jüngste Fortschritte bei der Anwendung einer neuen Technologie, der funktionellen elektrischen Stimulation, bieten eine neue und spannende Möglichkeit, den Knochenstoffwechsel zu verbessern und die gelähmten unteren Gliedmaßen mechanisch so zu belasten, dass die Bildung neuen Knochens bei Personen mit Rückenmarksverletzungen angeregt wird. Ziel dieser Kurzübersicht ist es, unseren aktuellen Kenntnisstand zu Osteoporose infolge von Rückenmarksverletzungen darzulegen und die aktuelle Literatur zu ihrer Vorbeugung und Behandlung hervorzuheben.