ISSN: 2165-7548
Hiroshi Tsujikawa, Masahiro Kakuyama und Kazuhiko Fukuda
Spinale epidurale Hämatome (SEH) treten bekanntermaßen als Komplikation invasiver Wirbelsäulenverfahren wie Epiduralanästhesie auf und können dramatische neurologische Defizite verursachen, wenn sie nicht sofort diagnostiziert und behandelt werden. Der vorliegende Bericht beschreibt den Fall einer gynäkologischen Patientin, die kurz nach der Injektion eines epiduralen Testbolus Schwäche und Taubheit in beiden unteren Gliedmaßen aufwies. Eine dringende Magnetresonanztomographie der Brustwirbelsäule zeigte ein epidurales Hämatom bei T12/L1 mit leichter Kompression des Rückenmarks. Die neurologischen Defizite der Patientin besserten sich innerhalb kurzer Zeit deutlich. Daher wurde eine Vollnarkose eingeleitet und die geplante Operation verlief ohne Zwischenfälle. Nach der Operation wies die Patientin keine erkennbaren neurologischen Anomalien auf, und wiederholte Aufnahmen zeigten eine fast vollständige Rückbildung des Hämatoms. Obwohl eine dringende Dekompression die Behandlung der Wahl bei SEH ist, kann eine konservative Behandlung angezeigt sein, wenn die neurologischen Defizite der Patientin sich rasch bessern.