ISSN: 2329-9096
Thierry Deltombe, Philippe Decloedt, Jacques Jamart, Delphine Costa, Pauline Leboul und Thierry Gustin
Hintergrund: Das Ungleichgewicht zwischen der Aktivierung des Musculus tibialis anterior und des Musculus peroneus in der Schwungphase des Gangs nach einem Schlaganfall ist für einen Varusfuß verantwortlich, der zu Fußinstabilität und schlechter Gangqualität führt. In einem solchen Fall ist ein Split Anterior Tibialis Tendon Transfer (SPLATT) angezeigt, um das Ungleichgewicht zu korrigieren. Ziel der Studie war es, die Wirkung des SPLATT-Verfahrens bei Varusfüßen nach einem Schlaganfall prospektiv zu beurteilen. Methoden: Wir haben 26 aufeinanderfolgende Hemiplegie-Patienten (durchschnittliches Alter 48,3 ± 10,2 Jahre) mit einem Varusfuß, der für ein SPLATT und eine Achillessehnenverlängerung operiert wurde, prospektiv untersucht und eine Nachuntersuchung über 6 Monate durchgeführt. Vor und 6 Monate nach der Operation wurden Spastik (Ashworth-Skala), Muskelkraft (MRC-Skala), aktiver und passiver Bewegungsbereich des Knöchels, Gangparameter (10-Meter-Gehtest), Gangkinematik (Video) und Bedarf an Hilfsmitteln beurteilt. Ergebnisse: Es wurde eine Abnahme der Trizepsspastik und eine Zunahme der Dorsalflexion des Fußgelenks beobachtet. Der Varus in der Schwung- und Standphase des Gangs wurde verbessert. Nach der Operation passten 90 % der Patienten ihre Fußgelenkorthese nicht mehr, im Vergleich zu 30 % zuvor. Im Gegensatz dazu blieben Ganggeschwindigkeit, proximale Spastik, Hüft- und Fußgelenkkinematik und der Bedarf an Krücken unverändert. Schlussfolgerung: Diese Studie ist die erste prospektive Studie mit objektiv validierten Skalen, die bestätigt, dass das SPLATT-Verfahren in Kombination mit einer Achillessehnenverlängerung den Varus korrigieren und den Bedarf an Orthesen bei Schlaganfallpatienten mit Varusfuß reduzieren kann. Evidenzgrad: Level IV / Prospektive Längsschnittstudie