ISSN: 2165-7548
Catalin-Iulian Efrimescu, Derek Barton und David Mulvin
Hintergrund: Die Hydroureteronephrose ist eine der häufigsten Ursachen für Flankenschmerzen in der Schwangerschaft, die in seltenen Fällen zu einer Harnwegsruptur führen kann.
Falldarstellung: Eine 31-jährige, zuvor gesunde Erstgebärende kam in die Notaufnahme und klagte über starke Schmerzen in der linken Flanke. Eine vorläufige Diagnose einer Nierenkolik infolge eines möglichen wandernden Nierensteins wurde anhand einer ersten Ultraschalluntersuchung am Krankenbett gestellt, die keine Anomalien aufwies und bei der Urinanalyse eine mäßige mikroskopische Hämaturie aufwies. Ein Magnetresonanz-Urogramm wurde durchgeführt und zeigte perinephrische Flüssigkeit, die mit einer Nierenbeckenruptur auf der linken Seite in Zusammenhang gebracht werden könnte, ohne Anzeichen von Steinen. Es wurde eine perkutane Nephrostomie links durchgeführt, doch 48 Stunden später traten auf der rechten Seite ähnliche Symptome auf. Eine wiederholte Ultraschalluntersuchung ergab eine Rückbildung der Hydronephrose auf der linken Seite mit anhaltender und fortschreitender Hydronephrose auf der rechten Seite, jedoch ohne offensichtliche Ruptur. Eine perkutane Nephrostomie rechts linderte dann die Symptome. Sie erholte sich ohne Komplikationen, wurde fünf Tage später nach Hause entlassen und brachte in der 36. Woche ein gesundes Baby zur Welt.
Schlussfolgerung: Eine spontane Ruptur der oberen Harnwege ist eine seltene, aber schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation, die bei schwangeren Patientinnen mit vermuteter Nierenkolik in Betracht gezogen werden sollte.