ISSN: 2572-0775
Brankica Vasiljevic
Trotz jüngster Fortschritte in der Intensivtherapie von Neugeborenen besteht bei extremer Frühgeburt immer noch eine erhebliche Morbidität, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Lungen-, neurologische und Sehbeeinträchtigungen mit sich bringt. Diese Komplikationen der Frühgeburt beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität dieser Kinder für den Rest ihres Lebens, sondern können auch zahlreiche medizinische und wirtschaftliche Belastungen für die Gesellschaft darstellen.
Keine einzelne Therapie hat sich als wirksam erwiesen, um Entwicklungsverletzungen der Lunge, des Gehirns und der Netzhaut bei Frühgeborenen oder hypoxisch-ischämische Hirnverletzungen bei voll ausgetragenen Säuglingen zu verhindern oder zu behandeln. Stammzellbasierte Therapien erweisen sich als potenzielle alternative Behandlung für solche komplexen Krankheiten (BPD, IVH, ROP und HIE) mit multifaktorieller Ätiologie. In jüngster Zeit haben verschiedene präklinische Studien gezeigt, dass die Stammzelltherapie Verletzungen bei neugeborenen Tiermodellen von BPD, HIE, IVH und ROP deutlich abschwächt.
Allerdings ist Vorsicht geboten, da stammzellbasierte Therapien für regenerative Zwecke eine Innovation darstellen, die Wirkmechanismen noch nicht vollständig verstanden sind und Standardisierung, klinische Indikationen, Zeitpunkt und Dosierung erforderlich sind, um in naher Zukunft eine sichere klinische Umsetzung der Stammzelltherapie in Tiermodellen für Neugeborene zu ermöglichen.