Zeitschrift für antivirale und antiretrovirale Medikamente

Zeitschrift für antivirale und antiretrovirale Medikamente
Offener Zugang

ISSN: 1948-5964

Abstrakt

Suboptimale antiretrovirale Medikamentenspiegel und virologisches Versagen bei Menschen mit HIV in einem ländlichen Überweisungskrankenhaus im Südwesten Ugandas: Eine deskriptive Querschnittsstudie

Silvano S. Twinomujuni*, Patrick E. Ogwang, Felicitas Roelofsen, Jackson K. Mukonzo, Esther Atukunda

Hintergrund: Das Erreichen günstiger Behandlungsergebnisse bei HIV ist eine große Herausforderung, insbesondere aufgrund mangelnder Therapietreue und der daraus resultierenden subtherapeutischen Plasmaspiegel antiretroviraler Medikamente. Dies wird oft durch die Entwicklung resistenter Stämme aufgrund von Mutationen erschwert. Die Überwachung der antiretroviralen Medikamentenspiegel im Blut von Patienten, die eine ART erhalten, kann Aufschluss darüber geben, ob die Spiegel zu hoch, ausreichend oder zu niedrig sind. Hohe Spiegel können zu dosisabhängigen Nebenwirkungen führen und subtherapeutische Spiegel können ein Therapieversagen und Resistenzen begünstigen. In Uganda wird im Rahmen der routinemäßigen HIV-Behandlung der Plasmaspiegel antiretroviraler Medikamente indirekt durch die Anzahl der in der Klinik eingenommenen Tabletten und die Selbstberichterstattung der Patienten über die Therapietreue geschätzt, die keinen Hinweis auf eingenommene Medikamente geben. Ziel dieser Studie war es, die Steady-State-Spiegel von Nevirapin und Efavirenz bei HIV-Patienten zu untersuchen, die in einem ländlichen Überweisungskrankenhaus im Südwesten Ugandas eine ART erhalten.

Methoden: Diese Studie war in eine randomisierte klinische Studie eingebettet, in der die Wirkung von Artemisia annua L. und Moringa oleifera auf die immunologische Reaktion und Viruslast bei Menschen mit HIV (PLHIV) untersucht wurde. In die Hauptstudie wurden 250 HIV-infizierte Patienten mit anhaltender immunologischer Unterdrückung (CD4-Zahl < 350 Zellen/µL) trotz mindestens einjähriger ART aufgenommen. Von den 250 Teilnehmern der klinischen Studie wurden 95 nach dem Zufallsprinzip für die Steady-State-Proben der Plasmakonzentrationen von Efavirenz und Nevirapin ausgewählt, wobei die letzte Probe vor dem Schlafengehen entnommen wurde. Zusätzlich wurden CD4-Zahl, HIV-Last sowie Leber- und Nierenfunktionstests durchgeführt. Die Teilnehmer wurden auch zur Therapietreue und zu Faktoren befragt, die den Arzneimittelspiegel im Blut beeinflussen.

Ergebnisse: Von den 95 untersuchten Teilnehmern erhielten 67 (71 %) bzw. 28 (30 %) eine antiretrovirale Therapie auf Efavirenz- bzw. Nevirapin-Basis. Die mediane Viruslast betrug bei den Teilnehmern mit Efavirenz-Therapie 490 Kopien/ml (IQR 116, 1900), während sie bei den Teilnehmern mit Nevirapin-Therapie 500 Kopien/ml betrug (IQR 137, 1270). Der mediane Plasmaspiegel war bei den Teilnehmern mit Nevirapin-Therapie (6,56 mg/l IQR 4,50, 9,80) höher als bei den Teilnehmern mit Efavirenz-Therapie (2,54 mg/l IQR 1,47, 5,12). Die Prävalenz eines virologischen Versagens war bei den Teilnehmern, die mit Efavirenz behandelt wurden, höher (37 %) als bei den Teilnehmern, die mit Nevirapin behandelt wurden (21 %). 30 % aller getesteten Plasmaproben wiesen subtherapeutische Konzentrationen von entweder Efavirenz oder Nevirapin auf, darunter 2 %, bei denen kein Arzneimittel nachgewiesen werden konnte.

Schlussfolgerung: Eine regelmäßige therapeutische Arzneimittelüberwachung sollte als einer der Bestandteile der Überwachung der ART-Einhaltung integriert werden, um angemessene Blutspiegel bei Erwachsenen sicherzustellen, die im MRRH im Südwesten Ugandas eine ART erhalten.

Schlagwörter

Antiretrovirale Arzneimittelspiegel; Efavirenz; Nevirapin; Virologisches Versagen; Uganda

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