ISSN: 2329-9509
Maxime Barat, Laurent Genser, Malek Tabbara und Damien Pourre
Hintergrund: Distale Radiusfrakturen sind die häufigsten Frakturen, die bei Notfällen auftreten. Es gibt keine Belege für die Überlegenheit einer der verschiedenen Behandlungsmethoden, insbesondere bei älteren Patienten. Ziel der vorliegenden Studie war es, festzustellen, ob eine chirurgische Behandlung von DRF bei über 85-Jährigen gerechtfertigt ist, und diese Ergebnisse mit einer konservativen Behandlung zu vergleichen.
Methoden: Dies ist eine retrospektive Beobachtungsstudie, die alle Patienten über 85 Jahre umfasste, bei denen distale Radiusfrakturen diagnostiziert wurden und die zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 30. Juni 2013 in unserer Einrichtung stationär behandelt wurden. Die Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt. Das wichtigste Ergebnis war das funktionelle Ergebnis am Ende der Nachuntersuchung des Patienten. Es wurde objektiv anhand der Handgelenksmotilität und subjektiv anhand der allgemeinen Zufriedenheit des Patienten und des Chirurgen gemessen. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten die Krankenhausaufenthaltsdauer, die Dauer der Immobilisierung, die Häufigkeit und Art der Komplikationen sowie die Schmerzen am Ende der Nachuntersuchung.
Ergebnisse: 94 Patienten wurden eingeschlossen, 20 erhielten eine konservative Behandlung, 74 eine chirurgische Behandlung. Die Gruppen waren bei der Aufnahme homogen. Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied im Hauptergebnis bei der objektiven oder subjektiven Bewertung (p=0,046; OR: 0,1729 CI-95% [0,0205; 1,2662]). Die Immobilisierungszeit war in der Gruppe mit chirurgischer Behandlung signifikant länger (42,4 vs. 35,7 Tage, p: 0,045).
Schlussfolgerungen: Die konservative Behandlung ist die beste Behandlung für distale Radiusfrakturen bei älteren Menschen.
Evidenzgrad: Stufe III.