ISSN: 2169-0286
Laura Piedra-Muñoz
Die Nachfrage nach zertifizierten Produkten ist in den letzten Jahren stark gestiegen, da sie weniger Umweltauswirkungen haben und die zertifizierte Landwirtschaft den Landwirten angeblich mehr Profit bringen soll. Daher sind verschiedene Arten der Zertifizierung entstanden. In diesem Zusammenhang wurden ihre Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit in der akademischen Arena ausführlich diskutiert, da sie zu gegensätzlichen Ergebnissen geführt haben. Diese Studie trägt zur Diskussion bei, indem sie eine vergleichende Bewertung der Nachhaltigkeit von Bio- und konventionellen Bananen in Ecuador entwickelt. SAFA (Sustainability Assessment of Food and Agriculture) ist ein neues Instrument zur Nachhaltigkeitsbewertung, das in Entwicklungsländern noch nicht weit verbreitet ist. Es wurde für die vorliegende Analyse aufgrund seiner einfachen Anwendung und Verständlichkeit ausgewählt. Die Ergebnisse zeigen, wie die zertifizierte Produktion die konventionelle in den Bereichen Governance, Umwelt und Wirtschaft übertrifft, aber in sozialer Hinsicht schlechter abschneidet. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte eher in der Größe der Farmen und Produktionsprozesse als in den Zertifizierungsstandards liegen. Darüber hinaus sind Zertifizierungen unwirksam bei der Korrektur einiger entscheidender Punkte, die das Nachhaltigkeitsmanagement des gesamten Systems beeinträchtigen, wie etwa die Monokultur und die Verwendung nicht erneuerbarer Materialien. Das System ist als Monokultur strukturiert, da alle Produkte auf den Export ausgerichtet sind. Fruchtwechsel und Zwischenfruchtanbau sind eine Ausnahme, die nur in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben möglich ist, die einen kleinen Teil der Gesamtproduktion ausmachen, und diese Tatsache wirkt sich auf die Artenvielfalt aus. Forscher und Praktiker können diese Studie als gültigen Bezugspunkt für die Umsetzung von SAFA in anderen landwirtschaftlichen Systemen und Manager als Leitfaden für die Kontrolle von Prozessen in landwirtschaftlichen Lebensmittelbetrieben verwenden, die darauf abzielen, die Artenvielfalt und Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Prozesse zu steigern.