ISSN: 2167-7948
Leon Jonker
Hintergrund: In den letzten Jahren ist die Zahl der Fälle von Schilddrüsenkrebs in Industrieländern gestiegen. Einer der bekannten Risikofaktoren für Schilddrüsenkrebs ist die Belastung mit radioaktivem Jod. Frühere Untersuchungen von Bowlt und Tiplady [5] haben einen umgekehrten Zusammenhang zwischen dem Gehalt an radioaktivem Jod im Schilddrüsengewebe verstorbener Bewohner und der Entfernung, in der sie von der Kernanlage Sellafield in Cumbria, Großbritannien, lebten, gezeigt.
Ziele: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Häufigkeit von Schilddrüsenkrebs in den letzten zehn Jahren in den Regionen von Cumbria zu ermitteln.
Methoden: Eine ethisch anerkannte retrospektive Kohortenstudie, in der die altersstandardisierte Inzidenz von Schilddrüsenkrebs pro 100.000 Einwohner zwischen Orten in Cumbria und mit den Durchschnittswerten im Vereinigten Königreich verglichen wurde.
Schlussfolgerungen: Die vorliegende Studie zeigt, dass die scheinbar geringere Inzidenz von Schilddrüsenkrebs in West Cumbria anhält, obwohl aufgrund der geringen Anzahl diagnostizierter Schilddrüsenkrebserkrankungen kein statistisch signifikanter Unterschied beobachtet werden konnte. Weitere Forschung – möglicherweise unter Einbeziehung von Bevölkerungen, die in der Nähe von Quellen radioaktiver Jodemissionen leben – ist angezeigt, um zu untersuchen, ob es irgendwelche Mechanismen gibt, die diesem scheinbaren Trend zugrunde liegen.