ISSN: 2155-9899
Kira Astachowa
In dieser Übersicht werden Anwendungen synthetischer Oligonukleotidsonden in der Diagnostik und in Studien zu Autoimmunantikörpern gegen doppelsträngige DNA (Anti-dsDNA) beschrieben. Wie hierin dargelegt, bieten synthetische Oligonukleotide und monoklonale Antikörper attraktive Möglichkeiten zur Entwicklung einfacher Standardtests zur Erkennung von Anti-dsDNAs. Zu den jüngsten Beispielen für die Erkennung von Anti-dsDNAs unter Verwendung synthetischer Nukleinsäureantigene gehören solche, bei denen Oberflächenplasmonenresonanz (SPR), Antikörper-Mikroarrays und homogene oder All-in-Solution-Erkennung mit fluoreszenzmarkierten Sonden angewendet werden. Da die Sequenzen der verwendeten Nukleinsäureantigene und monoklonalen Antikörper bekannt sind, besteht der Hauptvorteil dieser Tests darin, dass erstmals die strukturellen Faktoren, die die Bildung und Stabilität von Anti-dsDNA-Komplexen bestimmen, klar definiert werden können. Dies ist ein wesentlicher erster Schritt zum Verständnis immunkomplexvermittelter Gewebeschäden bei Autoimmunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Arthritis, bei denen pathogene Anti-dsDNAs produziert werden. Darüber hinaus haben sich synthetische Nukleinsäuren und monoklonale Antikörper als Schlüsselinstrumente für die Entwicklung neuartiger Nukleinsäuresensoren zur Serotypisierung erwiesen, zusammen mit Studien zur Spezifität und Avidität des Antikörper-dsDNA-Bindungsprozesses. Neben anderen Antigenen erweisen sich fluoreszierende Oligonukleotide, die durch Klick-Chemie zwischen neuartigen alkinmodifizierten Strängen von fixierter Nukleinsäure (LNA) und einer Reihe fluoreszierender Azide hergestellt werden, als sehr vielversprechende Instrumente für die effiziente homogene Erkennung von Anti-dsDNAs.