ISSN: 2155-9880
Francesc Cabrè*, Martín Ballarín
Heparin ist eines der seit fast 100 Jahren als Antikoagulans und Antithrombotikum verwendeten Medikamente. Strukturell ist es ein Polysaccharid natürlichen Ursprungs, dessen gerinnungshemmende Wirkung hauptsächlich auf ein Fragment aus fünf Monosacchariden zurückzuführen ist, das die Aktivität von Antithrombin, dem wichtigsten Inhibitor der Gerinnungskaskade, erhöht. Kürzlich wurden weitere Wirkungen von Heparin beschrieben, die über die Antikoagulation hinausgehen, insbesondere eine relevante entzündungshemmende Wirkung. Obwohl die molekularen und zellulären Wechselwirkungen von Heparin im Zusammenhang mit seiner entzündungshemmenden Wirkung nicht vollständig geklärt sind, sind einige Mediatoren und Zellen bekannt, die sowohl mit Gerinnungs- als auch mit Entzündungsprozessen in Zusammenhang stehen und auf die Heparin einwirken kann. Dieser kurze Überblick beschreibt einige der an Entzündungsprozessen beteiligten Elemente, deren Expression und Regulierung durch Heparin moduliert werden könnte und die daher neue Ziele für die Gestaltung und Entwicklung potenzieller entzündungshemmender Medikamente darstellen könnten.