ISSN: 2329-9096
Scott K. Stackhouse und Jed S. Shumsky
Hintergrund und Zweck: Eine zervikale Rückenmarksverletzung führt zu spezifischen Defiziten in der Funktion der Vorderbeine. Bei Ratten beeinträchtigen Verletzungen des Tractus rubrospinalis die Funktion der Vorderbeine, obwohl der Tractus corticospinalis intakt ist. Sowohl die funktionelle als auch die anatomische Erholung nach einer Verletzung wurden durch die Transplantation neuronaler und glial eingeschränkter Vorläuferzellen (NRP/GRP) gefördert, und aufgabenspezifische Übungen werden klinisch eingesetzt, um die Wiederherstellung der Funktion zu maximieren. Wir haben die Hypothese geprüft, dass eine Kombinationstherapie aus täglichem Aufgabentraining und NRP/GRP-Zelltransplantationen die Greiffunktion verbessert.
Methoden: 41 erwachsene weibliche Ratten erlitten eine Verletzung am rechten zervikalen dorsolateralen Funiculus. Sie wurden für die Studie zufällig in vier Gruppen aufgeteilt: Kontrolle (n=11), NRP/GRP-Transplantation (n=14), Aufgabentraining (n=8) und Aufgabentraining + NRP/GRP (n=8). Alle Tiere wurden vor der Verletzung sowie in den Wochen 1 und 8 postoperativ anhand von zwei Greiftests (Einzelpellet und Treppengreifen) untersucht.
Ergebnisse: Die Gruppen „Task Practice + NRP/GRP“ und „Task Practice“ erreichten in der achten Woche der Genesung eine signifikante Wiederherstellung der Funktion im Treppengreiftest. Die Analyse einzelner kinematischer Elemente aus dem Einzelpelletgreiftest ermöglicht eine detaillierte Quantifizierung bestimmter Bewegungen. Während beim Einzelpelletgreiftest keine größeren Unterschiede beobachtet wurden, waren die qualitativen Komponentenwerte für „Digits Open“ und „Pronation“ acht Wochen nach der Verletzung in der Gruppe „Task Practice + NRP/GRP“ höher als in den Kontrollgruppen.
Schlussfolgerungen: Obwohl „Task Practice“ die Wiederherstellung der Vorderbeinfunktion nach unvollständiger Rückenmarksverletzung verbessert, führte eine Kombinationstherapie aus täglichem „Task Practice“ und Zelltransplantationsübungen nicht zu einer besseren Wiederherstellung der Greiffunktion.