ISSN: 2165-7548
Tobias Willich, Sybille Brandner, Sebastian Lay, Matthias Hammwöhner, Markus Patscheke und Andreas Goette
Die Behandlung von Patienten mit systemischen Infektionen und gleichzeitigem Bedarf an akuter Stimulation aufgrund einer neu aufgetretenen hämodynamisch relevanten Bradykardie, wie z. B. bei einem hochgradigen AV-Block, ist sehr schwierig. Die Implantation eines permanenten Herzschrittmachers ist bei bestehender Sepsis kontraindiziert. Als Überbrückungstherapie ist bei Patienten mit lebensbedrohlichen Bradykardien eine temporäre Stimulation erforderlich. Die Komplikationsrate einer temporären Stimulation, wie z. B. die Verlagerung des Stimulationsdrahts, steigt zeitabhängig signifikant an. Daher kann in Fällen, die eine langfristige Antibiotikabehandlung erfordern, wie z. B. bei einer Endokarditis, ein anderer Ansatz in Betracht gezogen werden. Wir haben zwei Patienten mit akuter infektiöser Endokarditis und neu aufgetretener hämodynamisch relevanter Bradykardie mit einer temporären permanenten bipolaren Stimulationselektrode mit aktiver Fixierung behandelt, die an einen gebrauchten desinfizierten Herzschrittmacher im VVI-Modus angeschlossen war. Darüber hinaus bieten wir einen Überblick über andere veröffentlichte Fälle. Die Verwendung von permanenten Stimulationsleitungen mit aktiver Fixierung, die an einen externen Herzschrittmacher angeschlossen sind, zur temporären Stimulation bei Patienten, die eine mittel- bis langfristige Antibiotikabehandlung benötigen, ist eine sichere und effektive Methode zur längeren temporären Stimulation als Überbrückung bis zur permanenten Stimulation oder Genesung.