ISSN: 2155-9570
Gertrud Haas, Claus Zehetner, Stefan Huber, Yvonne Nowosielski, Nikolaos Bechrakis und Josef Troger
Zweck: Aluminium hat bekanntermaßen eine toxische Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Wir wollten die Auswirkungen von Aluminium auf kultivierte ARPE-19-Zellen untersuchen, insbesondere Veränderungen des morphologischen Erscheinungsbilds, der Lebensfähigkeit und der phagozytischen Aktivität dieser Zellen.
Methoden: Nach Zugabe verschiedener Aluminiumkonzentrationen zu den Zellkulturen wurde die Zellmorphologie durch Mikrofotografien ausgewertet; die Lebensfähigkeit wurde durch Messung der mitochondrialen Aktivität und die Phagozytose durch Aufnahme von europiummarkierten FluoSpheres bestimmt.
Ergebnisse: Die Vorbehandlung der Zellen mit Aluminium führte zur Bildung von Gerinnseln in der Zellkultur und es kam zu einer relativ schwachen dosisabhängigen Abnahme der Lebensfähigkeit. Die phagozytische Aktivität war jedoch bei jeder Konzentration stark beeinträchtigt, mit einer Spitzenabnahme von 92,45 % (± 8,21) bei 1000 μmol.
Schlussfolgerungen: Die Exposition gegenüber Aluminium erfolgt hauptsächlich durch verunreinigte Lebensmittel und Getränke. Bei ausreichender Anreicherung im RPE könnte die Hemmung der phagozytischen Aktivität von RPE-Zellen eine neue wichtige Nebenwirkung dieses Metalls darstellen. Obwohl aus In-vitro-Ergebnissen keine Rückschlüsse auf die Wirkung in vivo gezogen werden können, scheint beim Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohen Aluminiumkonzentrationen Vorsicht geboten zu sein. Die verringerte Lebensfähigkeit von RPE-Zellen ist jedoch klinisch weniger relevant, da der Effekt in vitro relativ schwach war.