ISSN: 2167-7700
Naohiro Taira, Tsutomu Kawabata, Tomonori Furugen, Takaharu Ichi, Kazuaki Kushi, Tomofumi Yohena, Hidenori Kawasaki und Kiyoshi Ishikawa
Hintergrund: Die optimalen Chemotherapieschemata für Thymuskrebs sind weiterhin umstritten, obwohl die systemische Chemotherapie eine wichtige Behandlungsform bei inoperablem Thymuskrebs darstellt. Generell werden häufig platinbasierte Schemata wie CODE und ADOC verwendet. Mehrere schwere Nebenwirkungen der Platintherapie können ihre Wirksamkeit im klinischen Einsatz jedoch stark einschränken. Wir beschreiben hier einen Fall von gutem Ansprechen auf die TS-1-Behandlung bei einem rezidivierten Thymuskrebs bei einer Patientin, die keine Platinverbindungen vertrug. Fallbericht: Bei einer 73-jährigen Frau wurde im Mai 2009 Thymuskrebs im Masaoka-Stadium IVa diagnostiziert. Sie unterzog sich einer gleichzeitigen Chemostrahlentherapie. Im September 2011 wurden Lungenmetastasen des Thymuskrebses im rechten Oberlappen festgestellt. Aufgrund verschiedener lebensbedrohlicher Nebenwirkungen der Behandlung war eine Fortsetzung der platinbasierten Chemotherapie schwierig. Im Juni 2013 zeigte die CT-Untersuchung des Brustkorbs das Wachstum des metastatischen Tumors im rechten Oberlappen und eine Atelektase im linken Oberlappen aufgrund einer metastatischen polyploiden Läsion im linken oberen Bronchus. Der Patient unterzog sich einer Teilresektion der Läsion und wiederholten Resektionen im Juni und September 2014. Gleichzeitig war der metastatische Tumor im rechten Oberlappen weiter gewachsen. Der Patient erhielt eine Chemotherapie mit TS-1 als Monotherapie. Es traten keine schweren Toxizitäten auf und der metastatische Tumor im rechten Oberlappen zeigte eine deutliche Verkleinerung. Derzeit wird die TS-1-Therapie fortgesetzt und der Patient ist weiterhin wohlauf und weist einen ausgezeichneten Leistungsstatus auf. Schlussfolgerung: TS-1 kann eine gute alternative Behandlung für Patienten sein, die Platinverbindungen nicht vertragen.