ISSN: 2155-9899
Neville Azzopardi, Keith Sacco und Godfrey Grech
Strikturierende und penetrierende Erkrankungen werden als schwere Formen von Morbus Crohn eingestuft und sind häufig mit einem erhöhten Risiko für Darmoperationen verbunden. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine frühzeitige Behandlung mit aggressiver Immunsuppression (einschließlich biologischer und Thiopurin-Therapien – der sogenannte „Top-down-Ansatz“) zu einem verringerten Risiko für die Entwicklung dieser komplizierten Krankheitstypen führt. Diese Therapien sind jedoch mit erheblichen Risiken und Kosten verbunden. Wenn wir vorhersagen können, welche Patienten ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines schweren Morbus Crohn haben, können wir Patienten möglicherweise individuell behandeln, wobei der aggressive „Top-down-Ansatz“ bei der Diagnose bei Patienten mit einem erheblich erhöhten Risiko für die Entwicklung komplizierter Krankheitstypen beginnt. Defekte der angeborenen und adaptiven Immunität spielen beide eine Rolle in der Pathophysiologie von Morbus Crohn. Wenn wir feststellen, ob Defekte der angeborenen Immunität (durch Genmutationen) oder der adaptiven Immunität (durch Antikörper gegen mikrobielle Antigene) mit strikturierenden/penetrierenden Krankheitstypen verbunden sind, können wir möglicherweise den Krankheitsverlauf vorhersagen und somit entscheiden, wer am meisten vom „Top-down-Ansatz“ profitieren würde. In diesem Bericht wird die Rolle von NOD2 und anderen Genpolymorphismen bei der Vorhersage des Schweregrads von Morbus Crohn erörtert. Außerdem werden Belege für die Verbindung zwischen der Rolle der verschiedenen Antikörper, die an der adaptiven Immunität beteiligt sind (ASCA, OmpC, GM-CSF), und komplizierten Formen von Morbus Crohn hervorgehoben.