ISSN: 2155-9899
Gehan Ahmed Mostafa und Laila Yousef AL-Ayadhi
Hintergrund: Autismus kann als Folge einer komplexen Wechselwirkung zwischen Umweltfaktoren und genetischer Prädisposition auftreten. Quecksilber ist ein Neurotoxin und einer der wichtigsten Umweltauslöser für Autoimmunität. Der zugrundeliegende pathogene Mechanismus bei Autoimmunerkrankungen ist die Bildung von Autoantikörpern. Bei einer Untergruppe autistischer Kinder sind gehirnspezifische Autoantikörper erhöht. Wir sind die Ersten, die den Zusammenhang zwischen Quecksilberspiegel im Blut und der Seropositivität von Autoantikörpern gegen Myelin-Basisprotein (Anti-MBP) bei autistischen Kindern untersucht haben.
Methoden: Bei 100 autistischen Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren und 100 gesunden Kontrollkindern wurden die Quecksilberspiegel im Blut mittels Atomabsorptionsspektrometrie und die Serumspiegel von Anti-MBP-Autoantikörpern mittels ELISA gemessen.
Ergebnisse: Die Serumspiegel von Quecksilber im Blut waren bei autistischen Kindern signifikant höher als bei gesunden Kontrollpersonen (P<0,001). Erhöhte Quecksilberspiegel im Blut wurden bei 48 % der autistischen Patienten festgestellt. Darüber hinaus wiesen 72 % der autistischen Kinder positive Ergebnisse bei Serum-Anti-MBP-Autoantikörpern auf. Es gab einen signifikanten positiven Zusammenhang zwischen den erhöhten Quecksilberwerten im Blut und dem positiven Serum-Anti-MBP-Autoantikörper bei autistischen Kindern (P<0,001).
Schlussfolgerungen: Bei einigen autistischen Kindern waren die Quecksilberwerte im Blut erhöht und sie waren signifikant mit der Produktion von Serum-Anti-MBP-Autoantikörpern in einer Gruppe autistischer Kinder verbunden. Weitere Forschung ist erforderlich, um festzustellen, ob die Produktion von Autoantikörpern im Gehirn bei autistischen Kindern durch die Quecksilberbelastung in der Umwelt ausgelöst wird. Die mögliche therapeutische Rolle von Quecksilberchelatoren bei autistischen Kindern sollte ebenfalls untersucht werden.